Ein Gastkommentar in der NZZ von Martin Leschhorn Strebel
Neue Zürcher Zeitung (NZZ) "Mit der Annahme der Pflegeinitiative erfüllt die Schweiz eine wichtige Forderung des WHO-Kodexes: Jedes Land soll seinen Bedürfnissen entsprechend im eigenen Land genügend Gesundheitspersonal rekrutieren. Es kommt selten vor, dass eine Volksinitiative eine so deutliche Mehrheit wie die Pflegeinitiative findet. Verschiedene Faktoren haben zu dieser Annahme geführt: Die Furcht davor, dass unsere Gesundheitsversorgung in Zukunft aufgrund des Personalmangels nicht mehr sichergestellt werden kann, die Corona-bedingte Erkenntnis, dass die Pflege ein Schlüsselbereich unseres Gesundheitssystems ist, und die grundsätzliche Sympathie gegenüber den Pflegenden."
SRF Interview mit Martin Leschorn Strebel zur Pflegeinitative
SRF Schweizer Radio und Fernsehen "Schweizer Spitäler haben zu wenig Pflegefachkräfte. Momentan ist die Schweiz auf Pflegende aus dem Ausland angewiesen, aus Deutschland zum Beispiel. Dort aber fehlt es ebenfalls an Fachkräften. Deshalb wird Personal in Mexiko oder Vietnam angeworben. Ein Domino-Effekt, der am Schluss den schwächsten Ländern schadet."
ZoomCast "Martin ist Geschäftsführer des Internationalen Netzwerks (Medicus Mundi Schweiz) dass sich für ein Gesundheitswesen in jedem Land einsetzt. Dabei ist der Pflegetourismus nicht damit abgeschlossen, dass wir Personal aus Deutschland und Frankreich einstellen... diesen Länder fehlet das Personal ja auch und holen es von Ihren Nachbarländer wo oft die Bedingungen noch schlechter sind."
Interview mit Martin Leschhorn Strebel, Geschäftsführer Medicus Mundi Schweiz, zu hören auf Radio Rabe, 7. Juni 2021
Radio Rabe "Während in vielen westlichen Ländern die Impfquote schon bei 40-50% liegt, schreiten die Impfkampagnen in einkommensschwachen Ländern des globalen Südens nur langsam voran. So sind zum Beispiel auf dem afrikanischen Kontinent erst 0.6% der Bevölkerung vollständig immunisiert. Grund dafür ist, dass afrikanische Länder bis anhin nur sehr wenige Corona-Vakzine erhalten haben, von globaler Impfgerechtigkeit kann also keine Rede sein. (...) Doch vielen afrikanischen Staaten fehlt schlicht das Geld um eigene Verträge mit Impfstoffunternehmen abzuschliessen. Zudem gibt es derzeit kaum noch Impfdosen, die sie sich sichern könnten, da reichere Länder den Markt leer gekauft haben – Länder wie die Schweiz haben ein Vielfaches der benötigten Dosen bestellt. «Diese Impfstoffe fehlen nun an anderen Orten, wo sie auch gebraucht werden würden», kritisiert Martin Leschhorn, Geschäftsführer von Medicus Mundi Schweiz, ein Netzwerk von 50 Schweizer Organisationen, die in der internationalen Zusammenarbeit tätig sind." (Im Podcast zu hören ab Minute 17:26-23:50)