By Martin Leschhorn Strebel
Mit einer Jubiläumsmitgliederversammlung und einem Jubiläumssymposium wird das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz seinen 50. Geburtstag feiern. Ein Blick zurück auf die Anfänge.
Am Dreikönigstag 1973 gründeten acht Organisationen in Basel gemeinsam Medicus Mundi Schweiz (MMS). Zu den Gründungsorganisationen gehörten das Schweizerische Tropeninstitut, die Schweizerische Gesellschaft für Tropenmedizin und Parasitologie, der Schweizer Hilfsverein für Lambarene oder der Schweizerische Katholische Missionsverein SKMV (heute SolidarMed). Der erste Präsident war Edgar Widmer, der auch im Netzwerk Medicus Mundi International (MMI) engagiert wer, das bereits zehn Jahre zuvor gegründet worden war. Das Sekretariat wurde durch das Tropeninstitut geführt, was auch der Grund dafür ist, warum MMS heute noch immer in Basel ansässig ist. Interessanterweise war das Departement für Technische Zusammenarbeit des Aussendepartementes (also die heutige Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit - DEZA) sowohl in den Vorarbeiten zur Gründung wie auch an der Gründungsversammlung selbst mit einem Mitarbeiter vertreten.
Am Dreikönigstag 1973 gründeten acht Organisationen in Basel gemeinsam Medicus Mundi Schweiz (MMS).
Die internationale Verbindung spielte bei der Gründung offenbar eine wichtige Rolle – so heisst es in einem Protokollauszug des Vorstandes des SKMVs zur Gründung: «Als schliesslich von Deutschland her die Einladung kam, wir möchten uns wie zahlreiche andere Länder der konfessionell neutralen Organisation Medicus Mundi internationalis anschliessen, schien die Zeit gekommen, einen Zusammenschluss juristische Personen zu bilden, die sich mit medizinischer Entwicklungshilfe in der Schweiz befassen. Die Gründung des Schweizerzweigs von Medicus Mundi erfolgte am 6.1.1973 im Tropeninstitut Basel.»
(...) Im Uebrigen stellen wir Berater für medizinische Entwicklungsprobleme zur Verfügung und sind bestrebt die vielseitigen Unternehmungen, die von der Schweiz aus gestartet werden, zu unterstützen.» (Der Anfang von Medicus Mundi Schweiz, Brief vom 8.2.1973)
MMS hat sich zu Beginn als Dachorganisation konstituiert – und sich dabei von Beginn an auf die Bedürfnisse der Mitgliedsorganisationen konzentriert. Der Präsident Edgar Widmer fasste die Ziele in einem Brief an die "Association Suisse Raoul Follerau" kurz nach der Gründung im Februar 1973 folgendermassen zusammen: «Unser Ziel ist es, gemeinsam geeignete Aerzte und paramedizinisches Personal zu rekrutieren, sie in der Vorbereitung für den Einsatz zu unterstützen und ihnen bei der Rückkehr in der Reintegration behilflich zu sein. Im Uebrigen stellen wir Berater für medizinische Entwicklungsprobleme zur Verfügung und sind bestrebt die vielseitigen Unternehmungen, die von der Schweiz aus gestartet werden, zu unterstützen.» (Der Anfang von Medicus Mundi Schweiz, Brief vom 8.2.1973)
Der Blick in die Akten aus den Anfängen des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz zeigt, dass die Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Mitgliedsorganisationen, der Fokus auf die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Nichtregierungsorganisationen und das Einbringen des Fachwissens in den Dialog mit verschiedenen Akteur:innen wesentlich zur Erfolgsgeschichte des Netzwerks beigetragen haben.
Die gemeinsame Anwerbung und Vorbereitung von Ärzt:innen und weiteren medizinischen Fachpersonen für die Mitgliedsorganisationen stand im Vordergrund der MMS-Tätigkeiten. Sie ergab sich aus der Schwierigkeit, dass «der Mangel an Fachkräften auf weite Sicht (in Entwicklungsländern) noch gross sein wird (…)» (Schweizerische Rundschau für Medizin Praxis). Das Thema des weltweiten Gesundheitspersonalmangels beschäftigt MMS auch heute noch.
Der Blick in die Akten aus den Anfängen des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz zeigt, dass die Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Mitgliedsorganisationen, der Fokus auf die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Nichtregierungsorganisationen und das Einbringen des Fachwissens in den Dialog mit verschiedenen Akteur:innen wesentlich zur Erfolgsgeschichte des Netzwerks beigetragen haben. Heute engagieren sich rund 50 Schweizer Organisationen gemeinsam innerhalb des Netzwerkes MMS. Dieses hat sich zum Knowledge-Hub für die internationale Gesundheitszusammenarbeit und globale Gesundheit der Schweiz entwickelt.