Keine bahnbrechende Erkenntnis, aber ein wichtiges Statemtent der WHO an der diesjährigen 12th International AIDS Society Conference in Brisbane, Australien.
The Lancet Im Jahr 2008 stellte die Schweizerische Eidgenössische AIDS-Kommission die umstrittene Behauptung auf, dass HIV-Infizierte, die eine wirksame antiretrovirale Therapie (ART) einhalten, das HIV nicht übertragen. Eine Erkenntnis, die sich mittlerweile in vielen Studien und in der U=U (Nichtnachweisbar=Nichtübertragbar) Kampagne, die 2016 lanciert wurde, bestätigte. Was für Wissenschatler:innen und internationale Organisationen wie UNAIDS mittlerweile ausser Frage stand, ist hingegen vielen HIV-Infizierten nur unzulänglich bekannt und wurde auch von medizinischem Personal immer wieder angezweifelt. Umso wichtiger das Statement der WHO, das endlich an der diesjährigen Aids-Konferenz in Australien verabschiedet wurde. Expert:innen sind sich einig: Nun da die WHO bestätigt "Nicht nachweisbar ist gleich nicht übertragbar", können bestehende Zweifel ausgeräumt werden. Der Präventionsnutzen eine ART-Behandlung wird nun in vollem Umfang sichtbar und für viele Infizierte bedeutet es eine Befreiung zu wissen, dass sie ihre Sexualpartner nicht anstecken können. Wie Linda-Gail Bekker et. al im Lancet-Artikel unterstreicht, bedeutet dies eine Entstigmatisierung und hat zur Folge, dass mehr Menschen ermutigt werden, sich testen zu lassen, bzw. sich in Behandlung zu begeben. Sie betont auch, dass es vor allem in den Ländern des globalen Südens notwendig ist, viel mehr Tests zur Verfügung zu stellen und in weiteren Forschungen auch Menschen einzubeziehen, die oft aussen vor bleiben und für die keine Daten zur Verfügung stehen, wie es z.B. für Drogenkonsumierende der Fall ist.