31.01.2016

FAIRMED Lepra ist längst ausgerottet, meinen viele. Das Gegenteil ist der Fall: Letztes Jahr wurden weltweit mehr als 200 000 neue Leprafälle entdeckt, dies entspricht nahezu einer Neuansteckung alle zwei Minuten. Gegen zwei Millionen Lepra-Betroffene weltweit bleiben ihr Leben lang behindert, weil die an sich leicht behandelbare Krankheit bei ihnen zu spät entdeckt wurde – so wie Manjeet.

«Manjeet hatte bereits fortgeschrittene Verstümmelungen an Händen und Füssen, als er zu uns kam», berichtet Premal Das, Arzt am Leprosy Mission Hospital in Naini im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh. «Manjeets Hände und Füsse waren gefühlstaub, es fehlten Gliedmassen - solche  Mehrfachbehinderungen sind sehr untypisch für Kinder seines Alters, Manjeet ist ein Extremfall. Wir mussten gleich zwei rekonstruktive Operationen durchführen. Und sobald der eine Fuss stabil ist, steht schon die dritte Operation an.» Wäre Lepra bei Manjeet rechtzeitig diagnostiziert worden, hätte er mit einer Kombination aus mehreren Antibiotika geheilt werden können und wäre vor Verstümmelung und Behinderung gefeit gewesen, sagt Premal Das: «Die knappen Einkünfte von Manjeets Vater reichten aber nicht aus, um zum Arzt zu gehen und abzuklären, an welcher Krankheit der Junge litt.»

2,2 Millionen Franken in Kampf gegen Lepra investiert

FAIRMED, die ehemalige Leprahilfe Emmaus Schweiz, ist die führende Anti-Lepra-Organisation in der Schweiz. Sie engagiert sich seit 1959 in Asien und Afrika im Kampf gegen Lepra. «FAIRMED investiert nicht nur in Diagnose und Behandlung der Krankheit, sondern auch in die Sensibilisierung, Rehabilitation und Reintegration», sagt FAIRMED-Geschäftsleiter René Stäheli.