Unruhen in Burkina Faso – haben Sie davon gehört? Ich wüsste davon auch nichts, hätten nicht unsere Mitgliedorganisationen Enfants du Monde und IAMANEH über Facebook darauf aufmerksam gemacht. Offenbar haben meuternde Soldaten und eine abgesetzte Regierung in einem Land im südlichen Afrika für die Schweizer Medien keinen Nachrichtenwert mehr.
Natürlich stehen dahinter auch die flauen Ostertage und die intensive Medienpräsenz des Krieges in Libyen. Entscheidender ist jedoch, dass die Auslandberichterstattung in den vergangenen Jahren generell in den hiesigen Medien zurückgefahren wurde. Das umfangreiche Jahrbuch über die Qualität der Medien zeigt auf, dass in der Presse zwischen 2001 und 2009 der Anteil der Politikberichterstattung über das Ausland von 42% auf 24% gefallen ist. Gleiches lässt sich auch zur Berichterstattung von Radio und Fernsehen sagen. Das hängt sicherlich mit dem vielzitierten Strukturwandel der Medien zusammen, zeigt aber auch den kulturellen Wandel in der Schweiz, die sich nur noch mit sich selbst zu beschäftigen weiss.
Für Themen der globalen Gesundheit ist dies fatal. Sie fallen zusehends unter den Tisch. Dies ist nicht nur in der Schweiz so. Ein aufschlussreicher Bericht der Keyser Family Foundation zeichnet aufgrund Interviews mit us-amerikanischen JournalistInnen, die sich mit Gesundheitsthemen befassen, die Entwicklung eindrücklich nach. Neben dem fehlenden Geld und der Schliessung von Auslandsbüros der Medien, hat sich die Wahrnehmung dessen verändert, was die LeserInnen interessieren könnte. Übergewicht in Japan sei nun mal viel gefragter, als Resistenzen auf TB-Medikamente. Zudem seien Themen, welche die Gesundheitssysteme beträfen, viel schwieriger zu vermitteln als irgendeine Epidemie.
Der Bericht zeigt aber auch neue Entwicklungen auf: Stiftungen finanzieren Berichte und Blogs zu Themen der internationalen Gesundheit. Dazu zählt – neben der Keyser Foundation selbst – auch die Gates Foundation, die in diesem Bereich zu einem grossen Spieler der Advocacyarbeit geworden ist. In den USA bezahlt Gates mit rund 10% ihrer jährlichen Ausgaben von 3 Milliarden Fernseh- und Radiobeiträge von ABC oder Public Radio International wie auch die von der britischen Zeitung „The Guardian“ geführte Website Global Development.
Da stellt sich sehr schnell die Frage, ob damit die Unabhängigkeit der Berichterstattung noch sichergestellt ist. Diese Form der Sensibilisierungsarbeit ist als Reaktion auf die Abwendung traditioneller Medien von Themen der internationalen Gesundheit zwar verständlich. Wenn sie aber nicht mit höchster Transparenz erfolgt, bedroht sie mittelfristig die Reputation der Gesundheitszusammenarbeit mehr als das sie sie fördert.
Martin Leschhorn Strebel Mitglied der Geschäftsleitung
Quellen Taking the Temperature: The Future of Global Health Journalism. A Report for The Keyser Foundation by Nelly Bristol and John Donnelly
Sandi Doughton and Kristi Heim: Does Gates funding of media taint objectivity. The Seattle Times, 19th February 2011, http://seattletimes.nwsource.com/html/localnews/2014280379_gatesmedia.html
Jahrbuch Qualität der Medien: http://jahrbuch.foeg.uzh.ch/jahrbuch_2010/Kapitel1/I2_Qualit%C3%A4tsvalidierung/Seiten/I21Vielfalt.aspx
MMS Jahresbericht 2010
Der Jahresbericht 2010 reflektiert über die Dynamik innerhalb des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz, fragt, ob ein lösungsorientierter Ansatz in der Gesundheitszusammenarbeit ein Luxus ist und zeigt wie systemische Fragen verständlich gemacht werden können. (pdf)
Switzerland's modest contribution
The analysis by Joachim Rüppel, Medical Mission Institute Würzburg, Germany, provides the following information: Official ODA according to DAC/OECD reporting guidelines and real resource transfers (Source: OECD-DAC, for 2010 preliminary data released 6.4.2011). Official ODA and real ODA transfers, volumes in CHF Mio. and as % of GNI, 2001-2010. Total ODA-disbursements for Health Promotion by European DAC Countries in relation to GNI. Switzerland: ODA Disbursements for the HIV Response by funding mechanism, and ODA disbursements for Health Promotion and HIV Response taking into account all relevant funding mechanisms 2005-2009. (pdf)
Thirteen Case Studies
"The thirteen case studies contained in this publication were commissioned by the research node of the Knowledge Network on Priority Public Health Conditions (PPHC-KN), a WHO-based interdepartmental working group associated with the WHO Commission on Social Determinants of Health.(...)The case studies describe a wealth of experiences with implementing public health programmes that intend to address social determinants and to have a great impact on health equity. They also document the real-life challenges in implementing such programmes, including those in scaling up, managing policy changes, managing intersectoral processes, adjusting design and ensuring sustainability."
Que requiert une politique souhaitant prendre en compte la santé mondiale?
Dans un article dans le Bulletin des médecins Suisses Jacques Martin se penche sur la relation entre la coopération au développement et la santé globale. Il pose la question: "la santé globale peut-elle être assurée et surtout financée par les outils traditionnels que sont les budgets nationaux de la santé et l’aide publique au développement?"
Biel, 24. Mai 2011
Das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz lädt seine Mitglieder und Interessierte zur ordentlichen Mitgliederversammlung nach Biel statt. Vorgängig findet der Workshop "Welche Gesundheitszusammenarbeit und Gesundheitsaussenpolitik der Schweiz wollen wir? – Position des Netzwerkes Medicus Mundi Schweiz" statt.
Bern, 27. April 2011 - 7. Mai 2011
Malaria überschattet täglich das Leben von zwei Milliarden Menschen weltweit und führt jedes Jahr zum frühzeitigen Tod von mindestens einer Million Kindern. Die multimediale Ausstellung gibt einen spannenden Einblick in die Komplexität der Krankheit Malaria und ihre Konsequenzen. Es wird aufgezeigt, mit welchen Ansätzen sich die Mitglieder der Swiss Malaria Group den Herausforderungen der Krankheit Malaria stellen. Die Swiss Malaria Group unter dem Vorsitz der DEZA besteht aus Akteuren aus dem öffentlichen Sektor, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft - dazu gehört auch das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz.
Basel, 12 -14 September 2011
Health in Sub-Saharan Africa has always been experienced, debated and pursued in a specific historical context. At the same time the history of health and health care in a specific local setting cannot be separated from processes on a larger scale. Neither diseases nor ideas and practices about health, healing and care stopped at colonial or national borders. This conference looks beyond the borders of colonial empires and national states by bringing together researchers with different temporal and spatial perspectives on the history of health, health care and medical research in Sub-Saharan Africa.
Basel, 25. - 26. August 2011
Die Häufigkeit chronischer Erkrankungen nimmt drastisch zu. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in einem urbanen Umfeld und ist Veränderungen in Lebensstil und Umwelt ausgesetzt: Schadstoffe belasten zunehmend Luft und Wasser, Bewegungsarmut und Energiedichte der Nahrung steigen. Die chronischen Krankheiten nehmen somit zu, besonders in den sozial benachteiligten Schichten. Die WHO und die Weltbank warnen bereits vor den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen einer globalen Epidemie und haben Aktionspläne zu deren Prävention erarbeitet. Wo steht diese Entwicklung in der Schweiz und weltweit? Dieser Frage geht die diesjährige Swiss Public Health Conference nach.
Kuba, 9. - 23. Oktober 2011
Wie schon in den vergangenen Jahren führt mediCuba eine Informationsreise nach Kuba durch.Dabei besuchen die TeilnehmerInnen Projekte von mediCuba-Suisse (Onkologie und Palliativmedizin Havanna, Quartier Atarés Havanna, Prävention HIV-Aids Matanzas, Grüne Medizin Granma), Politik (Basisorganisationen), Tourismus (Monumente, Museen und Strände) und Freizeit (Musik, Tanz und Theater). (pdf)
Zürich, 18. Juni 2011
Anlässlich der Mitgliederversammlung organisiert mediCuba Schweiz eine Veranstaltung zur aktuellen Wirtschafts-und Sozialpolitik Kubas und einen internationalen Benefiz-Apéro riche.
"The world's most powerful foundation influences what the public reads, hears and watches"
"Better-known for its battles against global disease, the Gates Foundation has also become a force in journalism. The foundation's contributions to nonprofit and for-profit media have helped spur coverage of global health, development and education issues. But some people worry that its growing support of media organizations blurs the line between journalism and advocacy."
Advocacy and nongovernmental organizations are increasingly bypassing news outlet
"Aiming to take a snapshot of the state of global health journalism, a report produced for the Kaiser Family Foundation found that shrinking newsroom budgets and the closing of many foreign bureaus are curtailing global health coverage within traditional news media outlets. Advocacy and nongovernmental organizations are increasingly bypassing news outlets and producing their own content, leading to questions about how global health news will evolve. In addition, with outside sources now funding some global health journalism coverage, the long-term sustainability of such funding is brought into question."
Mission préparatoire du SMIH
Du 9 au 16 avril 2011, une équipe du SMIH s’est rendue en Jordanie pour apporter son soutien à la Défense civile jordanienne. La Défense civile jordanienne a notamment pour mission de rendre disponible des transports médicaux d’urgence à l’ensemble de la population jordanienne.
Evaluation de la situation sanitaire des réfugiés
Suite à la crise politique et aux conflits armés en Libye, le Corps suisse d’aide humanitaire (CSA) a organisé plusieurs missions sur place afin d’évaluer les besoins et organiser les mesures d’urgence appropriées. Dans ce cadre et selon la convention entre les HUG et le CSA, le Dr Olivier Hagon des HUG, s’est joint à deux de ces missions, l’une à Soloum, ville frontière avec l’Egypte, et l’autre à Benghazi.
3. Konsultationstag zur Situation von HIV-positiven Menschen in der afrikanischen Gemeinschaft
Über HIV zu sprechen ist in der afrikanischen Gemeinschaft in der Schweiz noch immer ein Tabu, auch wenn sich in den letzten Jahren einiges bewegt hat. Am 4. Juni findet deshalb in Fribourg der 3. Konsultationstag zu HIV-Prävention und Solidarität mit HIV-positiven Menschen in der afrikanischen Gemeinschaft statt. Die Veranstaltung soll dazu beitragen, die Tür für weitere Präventionsbotschaften in der Migrationsbevölkerung zu öffnen und zu Solidarität und Integration von Betroffenen aufzurufen. Die Tagung wird von der Aids-Hilfe Schweiz gemeinsam mit der CEAS (Conférence des Eglises Africaines en Suisse), dem Verband für die afrikanischen Kirchen in der Schweiz, organisiert. Interessierte Fachpersonen aus dem Migrationsbereich und aus kirchlichen Kreisen sind willkommen. Das detaillierte Programm wird Mitte Mai bekannt gegeben. Interessenten wenden sich an Noel Tshibangu.
Pfarrerin Magdalena Zimmermann leitet das Hilfswerk ad interim
Martin Breitenfeldt, Direktor von mission 21, hat heute seinen Rücktritt eingereicht. Der Vorstand würdigt im Rahmen seines Dankes an den Direktor seine Person und nimmt dabei auch klar Stellung zu Vorwürfen, die in den Medien kürzlich an die Adresse des Direktors erhoben wurden. (Medienmitteilung pdf).
DEZA-Themenseite
Trotz bedeutender Fortschritte in der Malariakontrolle stellt die Krankheit immer noch für viele Länder eine grosse Bürde dar, namentlich für die Länder in Subsahara-Afrika. In ihren Bestrebungen, die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Malaria in ihren Partnerländern einzudämmen, setzt die DEZA nicht nur auf Prävention, sondern auch auf den Zugang zur medizinischen Versorgung.
"Zu einem sinnvollen Dasein gehört auch das da sein für Andere"
Am 5. April 2011 ist der 94-jährige Arthur Bill friedlich eingeschlafen. Bill wurde in der Schweiz bekannt durch sein lebenslanges, intensives humanitäres Engagement.
Berücksichtigung Gesundheits- und Informationsbedürfnisse von Jugendlichen
Jugendfreundliche Dienstleistungen, die Sexualaufklärung, HIV-Prävention, Verhütung und Beratung miteinander verknüpfen, sind im Kampf gegen Aids zentral. Anlässlich der Fachtagung von aidsfocus.ch am 7. April 2011 in Bern fordern Schweizer Entwicklungsorganisationen: Die Schweiz soll sich auch finanziell für die internationale Aids- und Gesundheitszusammenarbeit stärker engagieren. (pdf)