Schweizer Medien lassen kaum ein gutes Haar an den eben verabschiedeten nachhaltigen Entwicklungszielen. Doch brächte uns ein enges Korsett im Kampf gegen die Armut weltweit wirklich weiter?
Die Verabschiedung der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele durch die UNO Generalversammlung am 27. September hätte eigentlich den Aufbruch in ein neues entwicklungspolitisches Zeitalter markieren sollen. Doch nimmt man ausgewählte Schweizer Medien zum Nennwert, regiert vor allem Pessimismus: „Rückschritte bei den Uno-Zielen“, vermeldet die Neue Zürcher Zeitung. Das Echo der Zeit des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) fragt: „Zu grosse Pläne für die UNO?“ Und Etienne Dubuis gibt in der Zeitung Le Temps gleich die Antwort: „Ein zu ambitionierter Plan, um die Welt zu verändern“.
Die Tendenz in der Berichterstattung ist offensichtlich: Die Weltgemeinschaft lade sich mit 17 Zielen und 169 Unterzielen zu viel auf ihre Schultern. Dem wird die Knappheit und die höhere Zielgenauigkeit der Millenniumsentwicklungsziele gegenüber gestellt. Stattdessen habe sich die UNO „ein unbestimmtes Programm gegeben, das alle Träumereien von Utopisten“ enthalte. Schlicht eine Katastrophe auf der praktischen Ebene, meint der gleiche Kommentator.
Die NZZ drückt dasselbe ein wenig vornehmer aus, wenn es von einem „Sammelsurium beliebiger Anliegen aller möglichen Interessengruppen“ spricht. Ins gleiche Horn stösst auch Fredy Gsteiger für das Echo der Zeit: „Alle wollen alles – und das ist zuviel.“ Er wird indes konkreter und fragt auch nach der Finanzierbarkeit der Anliegen, würde doch für die Umsetzung des „gewaltigen Zielkatalogs“ das 30fache der gegenwärtigen, staatlichen Entwicklungsgelder benötigt. Ausdrücklich positiv bewertet er, dass bei der Umsetzung nicht nur Entwicklungs- sondern auch Schwellen- und Industrieländer eingebunden werden.
Überambitioniert, entmutigend und wenig zielgerichtet: Werden die neuen Entwicklungsziele also bald verpuffen? Man könnte diese Argumentation auch auf den Kopf stellen: Die Millenniumsziele haben zu kurz gegriffen. Sie haben im Gesundheitsbereich wichtige Determinanten und Themen wie die nichtübertragbaren Krankheiten vergessen und mit vertikalen Programmen die nachhaltige Stärkung der Gesundheitssysteme unterlassen.
Gerade der umfassende Ansatz der nachhaltigen Entwicklungsziele ist vielversprechend. Nur müssen wir auch das Engagement der Politik dafür gewinnen und einfordern. Ich begreife die umfassenden Entwicklungsziele als Herausforderung, die aber grundsätzlich die richtigen Themen anpacken. Reduktionistische Ansätze sind zwar sexy, werden aber dem Anspruch Armut mit all seinen negativen Folgen für die Zukunft unseres Planeten zu bekämpfen, schlicht nicht gerecht.
Martin Leschhorn Strebel
Netzwerk Medicus Mundi Schweiz
UN General Assembly
The Sustainable Development Goals (SDGs) has been prepared over the last three years. These goals are set to replace the Millennium Development Goals (MDGs). Are the SDGs able to overcome the unfinished business of the MDGs? UN has developed these very ambitious 17 goals in order to "free the human race from the tyranny of poverty and want and [will] heal and secure our planet for present and future generations”. Many observers are satisfied especially that with SDG 3 health has been given a central role. Nevertheless there are also voices of concern. (Photo: David Cameron speaks at UNGA 2015 © flickr)
Gesunde Frauen, wertgeschätzt und geachtet, sind ein Gewinn für die Gesellschaft und eine entscheidende Voraussetzung um die Nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. Das neue Konzept der Lancet Kommission zu "Frauen und Gesundheit" wirft einen völlig anderen Blick auf die weibliche Gesundheit. Stand bisher der Erhalt der reproduktiven Gesundheit von Frauen im Vordergrund so sollen nun mit Hilfe eines ganzheitlichen Ansatzes alle Einflüsse auf die Gesundheit von Frauen im Verlauf ihres Lebens betrachtet werden. Frauengesundheit ist überporportional von geschlechtsspezifischen, sozialen und gesellschaftlichen Determinaten geprägt, die eine besondere Herausforderung darstellen. (Photo: © 2006 Sara A. Holtz, Courtesy of Photoshare)
miva Schweiz Die Geschäftsleiterin von miva Schweiz, Gabriella Wiss ein Referat auf Einladung vom EWMD - European Womens Management Network im Hotel Crowne Plaza in Zürich. Der Vortrag ermöglicht einen spannenden Einblick hinter die Kulisse eines Hilfswerkes und gibt einen vertieften Einblick in Sinn und Zweck einer Projektreise sowie die Herausforderungen physischer und psychischer Natur. Die Geschäftsleiterin Gabriella Wiss schildert dabei ihre ganz persönlichen Erlebnisse.
FGC Pour la deuxième édition de la Journée Genève solidaire, commémorant l'adoption le 4 octobre 2001 de la loi cantonale sur le 0,7%, la Fédération genevoise de coopération a choisi de mettre l'accent sur les ODD dans un supplément à parraître dans la Tribune de Genève le samedi 3 octobre, ainsi que d'organiser une table ronde sur ce même thème, en lien avec l'alimentation. (Photo: Rizière, le Cambodge/ilf_, flickr)
Aids & Kind Wir laden Sie in Miller’s Studio (Mühle Tiefenbrunnen) ein: Ruedi Küng – ehemaliger Afrikakorrespondent von SRF – führt Sie im Gespräch mit Justin Mutobera und Elizabeth Nawalna nach Mumias in Kenia. Die beiden erzählen aus ihrem Leben und von ihrem langen Engagement für HIV/Aidsbetroffene Kinder und Erwachsene. Lassen Sie sich in einen Marktflecken entführen, dessen Schicksal direkt mit demjenigen der lokalen Zuckerfabrik verbunden ist. Hören Sie, was es bedeutet, dort zu leben, welche Herausforderungen der Alltag an die Menschen stellt. Und machen Sie sich ein Bild davon, welche Auswirkungen HIV/Aids auf die Frauen, Männer und Kinder dort hatte und hat – und was man dagegen unternehmen kann. Das Gespräch wird mit einem Apéro und zwanglosem Austausch beschlossen. Wir freuen uns auf Ihre elektronische Anmeldung: anlass@aidsundkind.ch
Institut de Hautes Études Internationales et du Développement - "La santé fait aujourd’hui partie intégrante de la politique étrangère. De nouvelles compétences sont nécessaires pour négocier des accords internationaux et entretenir des relations avec un large éventail d’acteurs. Cet enseignement met l’accent sur les questions de santé qui transcendent les frontières nationales et comment elles sont traitées par les acteurs impliqués et à différents niveaux de gouvernance."
Swiss TPH Health in detention is a one-week course which is open to participants working in the field of health in detention, nationally or internationally, and uses a multi-disciplinary approach to bring together academia, clinical, public health and legal experts.
8-12 FEB 2016 | ACCRA, GHANA The conference is part of a long-term process of building and fostering regional dialogue on sexual health and rights that leads to concrete actions and enhance stakeholders’ ability to influence policy and programming in favour of a sexually- healthy continent. Build alliances: Alliance building, capacity enhancement and learning exchange for improved policy, legal and programme management on sexual and reproductive rights. Dialogue on sexuality: Plan and conduct a communications strategy around the conference in order to produce dialogue on issues of sexuality, sexual health and sexual rights. Enhance civil society’s role: Disseminate international declarations, charters and guidelines to civil society organizations to enhance their role in promoting sexual and reproductive rights.
Drug resistance is emerging globally as a major public health and economic problem. It is both urgent and highly complex, affecting key aspects of human and animal health as well as agriculture and the environment in many interconnected ways. Whether they target pathogens such as viruses, bacteria, parasites or their vectors, few drugs exist today, for which resistance has not already been documented. Join health professionals, researchers and students in a two-day multidisciplinary symposium bringing together national and international experts from a variety of fields to examine and discuss the central aspects of drug resistance, ranging from the molecular and evolutionary mechanisms of resistance to the clinical, epidemiological and economic implications.
Job opportunity
The SRC plans a new “Integrated Community Care” project in two regions of Armenia. The project will be implemented jointly with the Armenian Red Cross Society (ARCS) and in close cooperation with the local government authorities. As of January 2016 we are looking for an experienced Country Coordinator to be based in Yerevan, Armenia, with regular visits to the field.
Job opportunity by Swiss TPH
The Swiss Tropical and Public Health Institute is a public institution with the mandate to contribute to the improvement of the health of populations internationally and nationally through excellence in research, services, and teaching and training. The Swiss Centre for International Health (SCIH) of the Swiss TPH conducts consultancy, project management, training and applied research work in international and global health.
Job opportunity
SolidarMed is a non-profit organization committed to improving the health of people in Sub-Saharan Africa. We work with national partners to strengthen health systems and community capacities. Scientific evidence and policy dialogue are the foundation and objective of our work. SolidarMed implements a thriving health program in the district of Butha Buthe, Lesotho. Within its country program, SolidarMed promotes operational research to answer project-related questions and to inform public health dialogue. The position comprises both the management of the HIV project “Towards 90-90-90” (ca. 60% of working time) and the coordination of the country program (ca. 40% of working time). pdf
Engagement im gemeinsam mit NTD-Netzwerk
Die UNO nimmt alle 17 nachhaltigen Entwicklungsziele an – FAIRMED fordert die Festlegung von Indikatoren in der Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten.
Flüchtlingshilfe
Das Schweizerische Rote Kreuz erhöht seine Hilfe für Menschen auf der Flucht und auf dem Weg nach Europa um 2,75 Mio. Franken. Es beteiligt sich damit an der Rotkreuzhilfe in Libanon, Griechenland und Serbien. Das SRK hält sich bereit, seine Hilfe weiter aufzustocken und bei Bedarf auch in der Schweiz aktiv zu werden. (Foto: Kanjiza, Serbien/© IFRC)
Bericht der Neuen Zürcher Zeitung
Die Neue Zürcher Zeitung vom 29. September 2015 berichtet, dass die vier Organisationen Internationale Juristenkommission (ICJ), das Zentrum für Dokumentation, Forschung und Information indigener Völker (Docip), Incomindios und das Centre Europe-Tiers Monde (Cetim) ab 2016 keine Kernbeiträge an ihre Arbeit mehr von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit mehr erhalten würden. Dies stünde im Widerspruch zum Bestreben des Bundes den UN-Standort Genf zu sichern. (Photo: Palais des Nations in Genf/United Nations Photo)
Schulung von 10'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Gemeindeebene
Am Rande der UN-‐Vollversammlung in New York verkündete das Kinderhilfswerk World Vision ein finanzielles Engagement von 3 Milliarden US-‐Dollar für die Gesundheit der Weltbevölkerung, vor allem aber für die Gesundheit von Müttern und Kinder. (Foto: World Vision)
Reduktion der Mangelernährung um einen Drittel
Berge und Felsen so weit das Auge reicht. Die Schönheit der Natur gehört zu Josefina Serranos Leben wie der harte Alltag. In ihrem Bergdorf Urifaya im kargen Hochland Boliviens fehlt es an fast allem. Trotzdem ist die junge Mutter guten Mutes. Unterstützt vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) konnte die Mangelernährung von Kleinkindern um ein Drittel gesenkt werden. (Foto: Caspar Martig © SRK)
Medienmitteilung
Der Bundesrat hat am 25. September 2015 Raymund Furrer den Titel Botschafter verliehen und ihn zum Delegierten des Bundesrates für Handelsverträge ernannt. Raymund Furrer wird künftig den Leistungsbereich Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in der Direktion für Aussenwirtschaft des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO leiten.
Weltverhütungstag - 26.09.2015
Am Weltverhütungstag, dem World Contraception Day 2015, vom 26. September stellt SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz den Zugang zu Informationen rund um die sexuelle und reproduktive Gesundheit ins Zentrum und lanciert die neue Informationsplattform “sex-i.ch” in mehr als 10 Sprachen. Damit jede Person Zugang zu den gewünschten Informationen hat, um über ihre Verhütung selbst entscheiden und ihre Sexualität frei leben zu können.
Éditorial du quotidien Le Temps
"Les nouveaux objectifs, baptisés «de développement durable», sont difficilement attaquables pris séparément, tant ils dégoulinent de bien-pensance. Mais ils sont une catastrophe sur le plan pratique. Leur nombre infini postule une infinité de moyens. Or, cette infinité-là n’existe pas," commente le quotidien Le Temps
Bericht und Kommentar des Echos der Zeit
"Lange wurde der Uno vorgeworfen, sie streite zu viel und kooperiere zu wenig. Mit der ehrgeizigen "Agenda 2030" hat sich die Uno wieder einstimmig gemeinsame Ziele gesetzt. Doch was ist die Agenda wirklich wert?," fragt sich das Echo der Zeit des Schweizer Radio und Fernsehens.
Bericht der Neuen Zürcher Zeitung
"Nüchtern betrachtet, sind sie aber ein Sammelsurium beliebiger Anliegen aller möglichen Interessengruppen. Die Idee, mit einem partizipativem Prozess und der Einbindung von armen und reichen Staaten, internationalen Finanzinstitutionen, Nichtregierungsorganisationen, der Privatwirtschaft und vielen mehr im Konsens eine universelle Agenda für nachhaltige Entwicklung zu entwerfen, hat zu einem unüberschaubaren Wust von Forderungen geführt," schreibt die Neue Zürcher Zeitung am 27. September 2015