Die häufigste Todesursache weltweit stellen Chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder Krebs dar. Bislang wurden sie allerdings in der globalen Gesundheits- und Entwicklungspolitik nur stiefmütterlich behandelt. Es ist symptomatisch, dass sie in den UN-Entwicklungszielen (MDGs) gänzlich fehlen.
Nun aber regt sich was: In der Schweiz widmet sich die Swiss Public Health Konferenz den Chronischen Krankheiten als „globale Herausforderung“. Und im September lädt die UNO zu einer zweitägigen Gipfelkonferenz gegen nicht-übertragbare Krankheiten.
Die globale Ausbreitung dieser Krankheitsgruppe lässt sich in ihrer Gesamtheit nur vor dem Hintergrund der Globalisierung verstehen. Der globalisierte Markt hat innert weniger Jahre gesundheitsschädliche Produkte wie Tabak, Alkohol oder übermässig salz- und fetthaltige Fertignahrung für breite Bevölkerungsschichten zugänglicher gemacht. Für die in der internationalen Gesundheit tätige Zivilgesellschaft ist es zentral, dass dies auch Eingang in die Debatte der UNO findet.
Das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz verfolgt die Thematik bereits seit einigen Jahren, da verschiedene Mitgliedorganisationen in ihren Projekten mit der Ausbreitung von Chronischen Krankheiten konfrontiert sind. MMS hat diesen bereits zwei Bulletinnummern gewidmet, einen Round Table und ein Symposium dazu durchgeführt. Im Fokus stand dabei immer ein umfassander Ansatz: Die Chronischen Krankheiten müssen von ihren strukturellen Ursachen her angegangen und mit den Erkenntnissen der sozialen Determinanten von Gesundheit verknüpft werden. Zudem lassen sie sich nur bekämpfen, wenn Prävention und Behandlung in die Basisgesundheitsversorgung integriert und die Gesundheitssysteme gestärkt werden.
Ausgerichtet auf diesen Ansatz haben wir eben ein Onlinedossier veröffentlicht, dass es Ihnen ermöglichen soll die thematischen Schlüsseldokumente in aufbereiteter Form zu finden. Wir sind ausserdem als Partner auch an der Swiss Public Health Konferenz am 25. und 26. August in Basel mit einem Stand und einem Workshop präsent.
Martin Leschhorn Strebel Mitglied der Geschäftsleitung
MMS Bulletin 120: Reader of the Swiss TPH's Spring Symposium 2011
Das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz hat zusammen mit dem Swiss TPH die neuste Ausgabe des MMS Bulletins publiziert. Einer der zentralen Fragen in der globalen Gesundheitspolitik ist, wie können die einzelnen Staaten ihr Gesundheitssystem langfristig finanzieren. Dazu hat die WHO im vergangenen Jahr den Weltgesundheitsbericht publiziert mit dem Titel “Die Finanzierung von Gesundheitssystemen: der Weg zur universellen Absicherung“. Diese Ausgabe des Bulletins vertieft die Diskussion mit wissenschaftlichen Analysen und Erfahrungen aus der Praxis . Die Texte sind aus dem diesjährigen Frühjahrssymposium des Swiss TPH hervorgegangen.
The State of World's Midwifery 2011
"Increasing women's access to quality midwifery has become a focus of global efforts to realize the right of every woman to the best possible health care during pregnancy and childbirth. A first step is assessing the situation. The State of World's Midwifery 2011: Delivering Health, Saving Lives provides the first comprehensive analysis of midwifery services and issues in countries where the needs are greatest."
Contribution to the Implementation of the Convention on the Rights of Persons with Disabilities
"The World report on disability is the first of its kind, providing global guidance on implementing the United Nations Convention on the Rights of persons with Disabilities (CRPD) and giving an extensive picture of the situation of people with disabilities, their needs and unmet needs, and the barriers they face to participating fully in their societies. Successive chapters document data; health; rehabilitation; assistance and support; enabling environments; education; and employment. For each area, the Report highlights a range of good practice examples which Governments and civil society can emulate, to help establish an inclusive and enabling society in which people with disabilities can flourish."
Biology & Clinical Management
"Accidents due to poisonous or venomous animals belong to the most underestimated and most neglected health problems worldwide (so called „neglected diseases“).The digitalized internet version enables worldwide access for physicians and biologists, especially in tropical developing countries. It is a rich source on biological an clinical data in the field of toxinology."
Verschiedene Orte, 6.-7. Juli 2011
Seit einem Jahr betreut die INTERTEAM-Fachperson Annelies Jordi zusammen mit der Partnerorganisation ITEI Menschen, die von staatlicher Gewalt betroffen sind. In Zentren und Gefängnissen in mehreren Städten des Landes werden die Betroffenen behandelt und begleitet. Annelies Jordi hat in der Schweiz während Jahren mit kriegstraumatisierten und gefolterten Flüchtlinge gearbeitet.Während eines Aufenthaltes in der Schweiz wird Annelies Jordi an verschiedenen Veranstaltungen Bilder zeigen von Bolivien, einem Land mit vielen Gegensätzen, und berichten von ihrer Arbeit im Gefängnis, von indigenen Schicksalen und von Menschen, die für die Demokratie kämpften. Die Vorträge finden in Zäziwil und Zürich statt.
Basel, Oktober-November 2011
Der Allgemeine Tropenkurs (ATK) ist ein 8-wöchiger, ganztägiger Kurs, welcher auf das Leben und Arbeiten in Ländern mit extremer Mittelknappheit vorbereitet. Der ATK ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit den globalen ökonomischen, ökologischen, kulturgeographischen und sozio-kulturellen Zusammenhängen und gesundheitlichen Aspekten des Lebens in den Tropen und Subtropen.
Basel, 12 -14 September 2011
Health in Sub-Saharan Africa has always been experienced, debated and pursued in a specific historical context. At the same time the history of health and health care in a specific local setting cannot be separated from processes on a larger scale. Neither diseases nor ideas and practices about health, healing and care stopped at colonial or national borders. This conference looks beyond the borders of colonial empires and national states by bringing together researchers with different temporal and spatial perspectives on the history of health, health care and medical research in Sub-Saharan Africa.
Kuba, 9. - 23. Oktober 2011
Wie schon in den vergangenen Jahren führt mediCuba eine Informationsreise nach Kuba durch.Dabei besuchen die TeilnehmerInnen Projekte von mediCuba-Suisse (Onkologie und Palliativmedizin Havanna, Quartier Atarés Havanna, Prävention HIV-Aids Matanzas, Grüne Medizin Granma), Politik (Basisorganisationen), Tourismus (Monumente, Museen und Strände) und Freizeit (Musik, Tanz und Theater). (pdf)
Bern, 15. September 2011
Die 9. Nationale Fachtagung des SRK greift die aktuelle Diskussion über die demografische Entwicklung, den prognostizierten Pflegenotstand und die Migration von Gesundheitspersonal auf. (pdf)
Basel, 8-19 August 2011
"This 2-weeks course will provide a comprehensive introduction to Bayesian spatial modeling in public health and epidemiology. Participants will be introduced to the basics of Bayesian modeling and computation and they will learn how to model areal and geostatistical data for identifying significant covariates and for geographical prediction and mapping of a range of health-related outcomes."
Ifakara, 14 November - 2 December 2011
"The course aims at introducing the basic principles of strategic programme and project management. It also focuses on practical aspects of the planning and implementation process, using the techniques of a simulation exercise and computer based support."
Pretoria, 30 October - 11 November 2011
"Course objectives are to enable health professionals to understand and apply the concepts and principles of essential medicines and rational medicine policy and management, to recognize the need for a national and international medicine policy environment and to gain practical field experience for rational medicine management."
St. Gallen, 29. August - 2. September 2011
"Der World Ageing & Generations Congress ist eine weltweite Plattform für Wissens- und Erfahrungsaustausch, Diskussion sowie Lösungsfindung im Bereich der Demographie-, Alters- und Generationenfragen. In Sessionen, Plenumsdiskussionen und Zusatzveranstaltungen wird der Einfluss des demographischen Wandels auf verschiedenste Bereiche wie Gesellschaft, Wirtschaft, Gesundheit, Sozialwesen, etc. aufgezeigt. Der Kongress spricht ein weltweites Zielpublikum aus Wirtschaft, Politik, Nichtregierungs-Organisationen und Forschung sowie auch die breite Öffentlichkeit an."
Basel, 8. November 2011
Gesundheit ist ein Menschenrecht: Das ist der oft vergessene Kern der internationalen Gesundheitspolitik und der Gesundheitszusammenarbeit. Doch noch immer sterben jedes Jahr in den Entwicklungsländern Millionen Menschen an leicht vermeidbaren Krankheiten. Das Menschenrecht Gesundheit wird ganz grundsätzlich verletzt. Das vom Schweizerischen Roten Kreuz und dem Netzwerk MMS organisierte Symposium diskutiert unter anderem, wie das Recht auf Gesundheit global und in der schweizerischen Gesundheitszusammenarbeit gestärkt werden kann.
Neues MMS Dossier
Im September 2011 organisiert die UNO ein Gipfeltreffen zum Thema; im August führt Public Health Schweiz einen zweitägigen Kongress dazu durch: Chronische Krankheiten sind in aller Munde. Nach wie vor wenig Beachtung findet die Tatsache, dass 80% der Todesfälle, die auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes zurückzuführen sind, sich in Entwicklungs- und Schwellenländern ereignen. Hintergründe dazu finden sich im neuen Online-Dossier des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz.
International Leadership Required
"The UN High-Level Meeting (UN HLM) on NCDs in September, 2011, is an opportunity to stimulate a coordinated global response to NCDs that is commensurate with their health and economic burdens. To achieve the promise of the UN HLM, several questions must be addressed. In this report, we present the realities of the situation by answering four questions: is there really a global crisis of NCDs; how is NCD a development issue; are affordable and cost-effective interventions available; and do we really need high-level leadership and accountability?" (Robert Beaglehole et al., 13 June 2011).
NCD Alliance Proposed Outcomes Document for the UN High-Level Summit
"Governments around the world have agreed to hold a United Nations High Level Summit (UNS) on 19-20th September 2011 in New York which will be attended by UN member state Heads of State and Heads of Government. This Summit has the potential to change the world for those living with NCDs, but only if the meeting results in measurable commitments to take action. (…) The NCD Alliance, as the unique global voice representing those living with or affected by NCDs, has issued a Proposed Outcomes Document containing national and global targets for NCDs which we believe would represent a successful Summit." (pdf)
Results from the World Health Survey
"Tobacco smoking is a leading cause of premature death and disability, and over 80% of the world's smokers live in low- or middle-income countries. The objective of this study is to assess demographic and socioeconomic determinants of current smoking in low- and middle-income countries."
Basel, 25. - 26. August 2011
Die Häufigkeit chronischer Erkrankungen nimmt drastisch zu. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in einem urbanen Umfeld und ist Veränderungen in Lebensstil und Umwelt ausgesetzt: Schadstoffe belasten zunehmend Luft und Wasser, Bewegungsarmut und Energiedichte der Nahrung steigen. Die chronischen Krankheiten nehmen somit zu, besonders in den sozial benachteiligten Schichten. Die WHO und die Weltbank warnen bereits vor den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen einer globalen Epidemie und haben Aktionspläne zu deren Prävention erarbeitet. Wo steht diese Entwicklung in der Schweiz und weltweit? Dieser Frage geht die diesjährige Swiss Public Health Conference nach.
Umfangreiches Hilfsprogamm für die Flüchtlinge und Vertriebenen
Drei Monate nach den blutigen Unruhen in der Elfenbeinküste leben noch viele als Flüchtlinge in den Nachbarländern und als Vertriebene im eigenen Land. Die TV-Kameras sind weg, doch das Rote Kreuz unterstützt die Menschen im Alltagsleben.
CSRS and Swiss TPH featured in Nature
"Research in a Warzone", an article appearing today (June 30) in the weekly international and interdisciplinary journal of science, Nature, describes the experiences of the Swiss Centre for Scientific Research (CSRS) in Côte d'Ivoire over the last decade. While many international partners have pulled out of Côte d'Ivoire since the coup d'état in December 1999, CSRS, a longterm partner institution of Swiss TPH, maintained essential research and support activities throughout that time, including during the most recent crisis beginning in November 2010.
Neugeborenenmedizin im Caritas Baby Hospital Bethlehem
Die Geburt eines Kindes ist mit viel Freude und Erwartungen, manchmal aber auch mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden. Wenn bei einem Neugeborenen medizinische Komplikationen auftreten, gerät die junge Familie nicht selten in einen Ausnahmezustand, vor allem im Krisengebiet. Die Neonatologie des Caritas Baby Hospitals Bethlehem im Westjordanland stellt die medizinische Versorgung für Neugeborene im Krisengebiet sicher und steht den kleinen Patienten und ihren Familien zusätzlich betreuend zur Seite. (pdf)
SRK unterstützt Nomaden
Südsudan wird am 9. Juli unabhängig. Die neue Grenze zwingt viele Menschen, in die Regionen zurückzukehren, aus welchen sie im Krieg vertrieben wurden. In Sennar unterstützt das SRK Nomaden, die nach der Rückkehr vor dem Nichts stehen.