Die GesundheitsaktivistInnen können zufrieden sein: Praktisch alle ihre Anliegen fanden Eingang in die neuen nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs): Ob dies der globalen Gesundheit auch gut bekommt?
Der Dampfer mit den Sustainable Development Goals (nachhaltige Entwicklungsziele, SDGs) ist auf Kurs und wird im September den Hafen in der UNO-Generalversammlung erreichen. Seit dem Beginn des Verhandlungsprozesses 2013 wurde er schwer beladen: Mit 17 Entwicklungszielen und 169 Unterzielen dampft das Schiff Richtung New York.
Nie über Board gehen musste das Gesundheitsziel. Es ist breit gefasst und entspricht ziemlich dem von der Schweizer Verhandlungsdelegation ins Spiel gebrachten Vorschlag: „Ensure healthy lives and promote wellbeing for all at all ages“ heisst das Entwicklungsziel Nummer 3, das uns in den kommenden 15 Jahren begleiten wird.
Konkretisiert wird das Gesundheitsziel in 13 Unterzielen. Mutter-Kind-Gesundheit, sexuelle und reproduktive Gesundheit, übertragbare Krankheiten HIV/Aids, Tuberkulose, Malaria und vernachlässigte tropische Krankheiten, nicht-übertragbare, chronische Krankheiten oder Verkehrsunfälle – kaum ein gesundheitsrelevanter Bereich fehlt in den Unterzielen.
Gesundheitssystemrelevante Themen werden ebenso anvisiert: Universal Health Coverage mit dem Zugang zu qualitativ guter Gesundheitsversorgung, ohne dass jemand aufgrund von deren Nutzung in Armut gestossen wird, soll bis 2030 erreicht werden. Damit hat der Vorschlag der WHO wie erwartet Eingang in die SDGs gefunden. Systemrelevant ist zudem auch, dass die Gesundheitsfinanzierung und die Rekrutierung und Ausbildung des Gesundheitspersonals in Entwicklungsländern „substantiell“ gesteigert werden soll.
Die Breite der Unterziele ist ein Zeichen dafür, wie heterogen die internationale GesundheitsaktivistInnen-Lobby ist. So ziemlich alle konnten wohl ihre Ziele so unterbringen, dass sie ihre weitere Advocacyarbeit darauf aufbauen können. Dies ist nicht an sich schlecht, illustriert dies doch auch, wie breit die weltweiten gesundheitlichen Herausforderungen sind. Doch muss – und dies zeigen die Erfahrungen mit den Millenniumsentwicklungszielen – dringend dafür geschaut werden, dass diese Herausforderungen integriert und gut koordiniert angegangen werden. Dies geht nur über eine auf die Gesundheitssystemstärkung ausgerichtete Politik in den Entwicklungsländern, die partizipativ entwickelt und horizontal umgesetzt wird.
So bleibt uns nichts anderes übrig als gegen eine weitere Fragmentierung der internationalen Gesundheitsarchitektur, gegen vertikale Programme und für demokratisch legitimierte, starke Gesundheitssysteme zu kämpfen. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass die WHO in der Umsetzung der Gesundheitsziele eine in ihrer Legitimation gestärkte Rolle übernehmen kann. Die Schweiz soll in der Umsetzung der SDGs im Gesundheitsbereich in diesem Sinne eine Führungsverantwortung übernehmen. Denn es ist in unser aller Interesse, dass der SDG-Dampfer nicht auf einer Sandbank der unterschiedlichsten Interessen stecken bleibt.
Martin Leschhorn Strebel
Netzwerk Medicus Mundi Schweiz
The scientist Angeli Rawat adovated at the recent International AIDS Society conference in Vancouver to believe in a paradigm shift from disease specific/fragmented health programs towards integrated, patient-centred health systems, regardless of the plenty of disease-specific fundings.
Press release
Geneva - Worldwide, nearly 1 in 10 people have a mental health disorder, but only 1% of the global health workforce is working in mental health. This means, for example, that nearly half of the world’s population lives in a country where there is less than one psychiatrist per 100 000 people.
MMS Bulletin #132/Juli 2015
Vor 21 Jahren hat die Bevölkerungskonferenz von Kairo neue Massstäbe und Prinzipien bezüglich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte gesetzt hat. Sie hat aufgezeigt, dass Fragen des Bevölkerungswachstums und der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung nur mit einem rechtebasierten Ansatz vorwärts gebracht werden können. Das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz hat der Thematik ein Symposium gewidmet und publiziert hier einige Beiträge dazu.
“A high-level report released at the Financing for Development Conference finds that community health workers (CHW) can save 3 million lives per year, stop future epidemics and create employment. There is a strong case for investing in Community Health Worker (CHW) programs as part of integrated health systems.
Ruedi Lüthi, Swiss Aids Care International, in der NZZ
In seiner NZZ-Kolumne "Out of Africa" setzt Ruedi Lüthi von Swiss Aids Care International ein Fragezeichen hinter den an der internationalen Aidskonferenz in Vancouver geforderten früheren Beginn der HIV-Therapie. Im südlichen Afrika sei die Umsetzung dieser Strategie nicht realistisch. (Foto: Pia Zanetti, Patrick Rohr / Swiss Aids Care International)
Institut de Hautes Études Internationales et du Développement - "La santé fait aujourd’hui partie intégrante de la politique étrangère. De nouvelles compétences sont nécessaires pour négocier des accords internationaux et entretenir des relations avec un large éventail d’acteurs. Cet enseignement met l’accent sur les questions de santé qui transcendent les frontières nationales et comment elles sont traitées par les acteurs impliqués et à différents niveaux de gouvernance."
World Vision Schweiz - "Vier Mädchen erheben ihre Stimme und stehen für ihr Recht auf Schulbildung ein. World Vision Schweiz präsentiert den atemberaubenden Dokumentarspielfilm. GIRL RISING erzählt die authentischen Geschichten von Amina, Wadley, Yasmin und Suma, die trotz äusserst widriger Lebensbedingungen ihre Träume leben und kraftvoll ihre Stimme erheben. Sie alle kämpfen für ihr Recht auf Schulbildung."
miva schweiz Am Donnerstag, 24. September 2015 ab 18.00 Uhr servieren und kochen Horst Petermann und das Team der Belvoirpark Hotelfachschule in Zürich ein exklusives 5-Gänge Menü zu CHF 250.- pro Person inkl. Welcomedrink, Wein und Getränken. Der Erlös des Benefizessens fliesst in ein miva Projekt zugunsten der Ernährungssicherung armer Bauernfamilien in der Dem. Republik Kongo. Gerne laden wir Sie, Ihre Familie, Ihre Freunde und/oder GeschäftspartnerInnen zu unserem miva Benefiz-Essen ein.
Swiss TPH Health in detention is a one-week course which is open to participants working in the field of health in detention, nationally or internationally, and uses a multi-disciplinary approach to bring together academia, clinical, public health and legal experts.
Drug resistance is emerging globally as a major public health and economic problem. It is both urgent and highly complex, affecting key aspects of human and animal health as well as agriculture and the environment in many interconnected ways. Whether they target pathogens such as viruses, bacteria, parasites or their vectors, few drugs exist today, for which resistance has not already been documented. Join health professionals, researchers and students in a two-day multidisciplinary symposium bringing together national and international experts from a variety of fields to examine and discuss the central aspects of drug resistance, ranging from the molecular and evolutionary mechanisms of resistance to the clinical, epidemiological and economic implications.
MMI Medicus Mundi International is responsible for the organization of a parallel session in the scientific program of the European Congress on Tropical Medicine and international Health (ECMTIH) on "How to bridge between health systems researchers and practitioners in the field of international health cooperation."
Accueil Santé Asile: Renforcément du réseau médical de premier recours
Depuis 2013, le projet Accueil Santé Asile permet de renforcer l’offre des services en matière d’accès aux soins et de prévention et de promotion de la santé dans les centres pour les requérants d’asile du canton de Neuchâtel. Les consultations infirmières dans les centres d’accueil de Couvet, de Fontainemelon et des Gollières ont lieu deux fois par semaine. Médecins du Monde Suisse œuvre pour un droit à la santé pour tous et favorise l’accès à des soins globaux par la prévention, la promotion de la santé et les soins curatifs. Par son intervention, Médecins du Monde Suisse favorise également l’information des bénéficiaires sur les conditions d’accès aux soins en Suisse et renforce les compétences des institutions publiques à répondre aux besoins de santé des requérants d’asile. Le 1er juillet Médecins du Monde a publié un vidéo sur le projet.
Mothers Clubs gegen Ebola
- Im Norden Ghanas fördert das Rote Kreuz sogenannte Mothers Clubs. Diese bedienen sich der Sprache der Musik, um die Menschen in den Dörfern für ein besseres Gesundheitsbewusstsein zu gewinnen. Die gesungenen Botschaften werden gerne gehört und bleiben unvergessen. (von Daniela Mathis / Foto: Das Rote Kreuz macht die Frauen zu kompetenten Botschafterinnen, die aus voller Überzeugung auftreten - © SRK, Hilde Eberhard)
Erdbeben Nepal
Die SRK-Hebamme Marlies Vincenz hat im Erdbebengebiet von Nepal einen knapp einmonatigen Einsatz in einem Rotkreuz-Feldspital geleistet. 34 gesunde Babys kamen zur Welt – eine befriedigende Erfahrung.
Press release
Geneva - "Results from an interim analysis of the Guinea Phase III efficacy vaccine trial show that VSV-EBOV (Merck, Sharp & Dohme) is highly effective against Ebola. The independent body of international experts - the Data and Safety Monitoring Board – that conducted the review, advised that the trial should continue. Preliminary results from analyses of these interim data are published today in the British journal The Lancet." Photo: WHO/S. Hawkey)
Was in der Schweiz eine Selbstverständlichkeit sein sollte, dass alle Menschen die Therapie erhalten, die sie benötigen, war bislang nicht der Fall. Wegen der hohen Kosten bestimmter hochwirksamer Medikamente zur Behandlung von Hepatitis C war der Zugang zu dieser Therapie in der Schweiz eingeschränkt. Rechzeitig zum Welt-Hepatitis-Tag verkündete das BAG, dass aufgrund der gesenkten Kosten durch den Hersteller die Verabreichung der Medikamente nun ausgeweitet werden könne. (Foto: Weltweite Proteste gegen die Preispolitik von Gilead für ihr Hepatitis C-Medikament, Madrid, Adolfo Lujan/flickr)
Medienmitteilung
Der Fotograf Ivano Cheli begleitet seit Jahren die CBM (Schweiz) auf Nepal Reisen. Sein geliebtes Land wurde durch das Erdbeben am 25. April 2015 schwer verwüstet. Daher publizierte er den Bildband «MY NEPAL». Im Cabaret Voltaire in Zürich präsentierte er seine eindrücklichsten Werke.
UN-Entwicklungsziele
3. August 2015 - Galten schon die 8 Millenniumsentwicklungsziele, die bis 2015 erreicht werden sollten als ambitioniert, so erscheinen die 17 UN-Entwicklungsziele, die bis 2030 umgesetzt werden sollen, als noch utopischer. Während die Beseitigung von Hunger und Armut auch bislang schon einen hohen Stellenwert eingenommen hatten, soll nun auch der Klimawandel gestoppt und Gleichberechtigung für alle erreicht werden.
Der finalisierte Text der Sustainable Development Goals
Im September 2015 wird die UNO-Generalversammlung unter dem Titel "Transforming Our World" die bis ins Jahr 2030 zu erreichenden nachhaltigen Entwicklungsziele verabschieden. Gesundheit spielt dabei eine wichtige Rolle: Das Gesundheitsziel "Ensure healthy lives and promote well-being for all at all ages" enthält 13 Unterziele. Wir dokumentieren hier die Fassung, wie sie der UN-Generalversammlung zur Verabschiedung vorgelegt werden soll. (pdf)
Analyse der verschiedener Reformvorschläge
Die Archtitektur, um die in den nachhaltigen Entwicklungszielen definierten Gesundheitsziele zu erreichen, braucht eine Überarbeitung. Dies meinen die AutorInnen einer Studie der englischen Denkfabrik Chatham House, die unter dem Titel "Analysing Proposals for Reform of the Global Health Architecture" veröffentlicht wurde.
June 2015 - “A WHO and World Bank Group report launched today shows that 400 million people do not have access to essential health services and 6% of people in low- and middle-income countries are tipped into or pushed further into extreme poverty because of health spending. "This report is a wakeup call: It shows that we’re a long way from achieving universal health coverage. We must expand access to health and protect the poorest from health expenses that are causing them severe financial hardship," says Tim Evans." (International health policy)
Wie soll eine nachhaltige und gerechte Entwicklung finanziert werden
Die entwicklungspolitische Organisation Alliance Sud zu den Ergebnissen, der Konferenz von Addis Abeba, bei welcher Grundsätze der Entwicklungsfinanzierung festgelegt wurden.