Liebe Leserin, lieber Leser
„Er reiste als Tourist in die Philippinen und kam als Gründer eines Hilfswerks zurück“, so der Lead im Artikel „Freund und Helfer der Müllkinder“, der küzrlich im „Bund“ erschien. Der 26-jährige Thomas Kellenberger, schockiert und tief betroffen vom Elend der Kinder, welches er auf seiner Reise im klimatisierten Taxi sah, strich spontan seine teuren Taucherferien, um sich stattdessen um die Kinder auf den Müllhalden zu kümmern. Mit seinem Reisegeld finanzierte der engagierte Tourist einzelne karitative Aktionen und ermöglichte kranken Kindern einen Arztbesuch oder gesundes Essen. Dies war der Anfang und mit den spontan eingegangenen Verpflichtungen wuchs auch die Verantwortung gegenüber den betroffenen Kindern. Kellenberger gründete einen Verein und erledigt vorderhand die anfallenden Arbeiten als Geschäftsführer, Projektleiter und Fundraiser nebenberuflich und ehrenamtlich.
Wie dieses Hilfswerk sind viele kleine Organisationen im Netzwerk Medicus Mundi Schweiz aus der persönlichen Betroffenheit und der Initiative einzelner besonders engagierter Frauen und Männer entstanden. Über die Jahre hinweg haben sie mehr oder weniger professionelle Strukturen aufgebaut. Dabei mussten sie erfahren, dass neben der Freude über den Erfolg der direkten Hilfe, der Dankbarkeit und Freundschaften oftmals auch die Frustrationen wachsen, wenn „dort unten“ nicht alles so läuft, wie sie es sich vorgestellt hatten. Fragen tauchen auf, Probleme wollen gelöst und Lösungen gefunden werden.
Medicus Mundi Schweiz bietet mit den sog. „Meeting Points für kleine und mittlere Organisationen“ ein informelles Forum, um Erfahrungen auszutauschen und anstehende Fragen miteinander zu diskutieren. Von einem realen Beispiel ausgehend analysieren die TeilnehmerInnen die konkreten Probleme, diskutieren Lösungsansätze und mögliche Massnahmen. Die TeilnehmerInnen sind dabei Lernende und Beratende zugleich. Die Erfahrungen mit den Meeting Points der letzten zwei Jahre haben gezeigt, wie reichhaltig das Wissen und die Erfahrungen der verschiedenen Organisationen ist und wie fruchtbar ein offener Austausch in einem strukturierten Rahmen sein kann.
Am nächsten MMS-Meeting Point am 11. September 2008 zur Zusammenarbeit zwischen einer kleinen und einer grossen Organisation geht es um die Herausforderungen und Perspektiven eines Spitals in Haïti. Sie sind herzlich eingeladen, mitzudenken und mitzureden.
Helena Zweifel Geschäftsführerin Medicus Mundi Schweiz
Bern, 3. September 2008
Fachfrauen aus dem Projekt Multicolore der aids hilfe bern, selbst afrikanischer Herkunft, berichten von ihrer Arbeit mit von Beschneidung / Verstümmelung betroffenen Migrantinnen sowie aus der Präventionsarbeit bei Mädchen und Frauen. Gemeinsam mit den Mediatorinnen diskutieren die Teilnehmenden Möglichkeiten, wie mit dem Thema in der eigenen (Beratungs-) Arbeit mit Migrantinnen umgegangen werden kann. Eine Veranstaltung aids hilfe bern in Zusammenarbeit mit TERRE DES FEMMES Schweiz.
Genf, 9.-10. September 2008
Die Swiss Public Health Conference 2008 steht unter dem Motto „Public Health: act locally & globally!”. Sie ist dem Thema „Internationale Gesundheit“ gewidmet und stellt die Bezüge zwischen lokalem, nationalem und internationalen Handeln in einer globalisierten Welt zur Diskussion. Folgenden Themen stehen im Zentrum: Umfeld und Entwicklungen im Bereich der internationalen Gesundheit, Gesundheitsaussenpolitik, Migration und Public Health sowie Globalisierung des Wissens in Public Health.
Basel, 20. September 2008
Die MMS Mitgliedorganisation IAMANEH feiert ihr 30-jähriges Jubiläum mit einem öffentlichen Konzert und stellt Mali als Land in den Mittelpunkt. Als Gast wird der bekannte malische Blues-Sänger und Gitarrist Boubacar Traoré auftreten.
Basel, 11. November 2008
Vom 6. – 12. September 1978 fand in Alma Ata die Internationale Konferenz zu Primary Health Care (PHC) statt. Die dort verabschiedete Erklärung propagierte einen umfassenden Ansatz, der Gesundheitsversorgung nicht nur medizinisch sondern in einem umfassenden Sinn der sozialen und kulturellen Entwicklung definierte. Aus diesem Anlass nimmt Medicus Mundi Schweiz Alma Ata als Ausgangspunkt um über die Entwicklung und Zukunft von Community Health zu debattieren. Weitere Informationen:
Bern, 11. September 2008
Persönliche Betroffenheit stand am Anfang dieses kleinen und überschaubaren Direkthilfeprojektes. Seit 1991 engagiert sich der Verein „Partnerschaft Kinderspitäler Biel-Haiti“ personell und finanziell im Hôpital Albert Schweitzer HAS. Was bedeutet es, als kleiner Verein mit einer grossen, US-amerikanischen Organisation zusammenzuarbeiten? Mehr zu diesem MMS Meeting Point:
Bericht aus Niger
"Wenn Schweizer Konsumenten Atomstrom nutzen, fördern sie unbewusst die Zerstörung der Lebensgrundlagen von Urvölkern, auf deren Land Uran abgebaut wird," schreibt Onlinereports in einer aktuellen Reportage.
EvB und Betroffene klagen beim Europäischen Patentamt
Die Erklärung von Bern hat zusammen mit dem dem African Center for Biosafety (ACB) beim Europäischen Patentamt in München Einspruch gegen zwei Patente von Schwabe Arzneimittel eingelegt, welche die medizinische Nutzung der Kap-Pelargonie nutzen wollen. Laut EVB beruhten diese Patente auf traditionellem Wissen und genetischen Ressourcen, deren Aneignung der Biodiversitätskonvention widerspreche.
Neues Verfahren des Schweizer Wasserforschungsinstituts Eawag
Die Belastung von Grundwasser mit Arsen gefährdet die Gesundheit von Millionen von Menschen. Besonders betroffen sind die dicht besiedelten Flussdeltas in Südostasien. Eine Methode, Risikogebiete ohne aufwändige Probenahmekampagnen zu erkennen, gab es bisher nicht. Jetzt hat das Schweizer Wasserforschungsinstitut Eawag ein Verfahren entwickelt, wie mit vorhandenen Daten aus Geologie und Boden Gefahrenzonen eingegrenzt werden können. Die Forschenden haben so auch Risikozonen an Orten aufgedeckt, wo bisher keinerlei Grundwasserstudien vorlagen, etwa in Myanmar oder auf Sumatra.