Liebe Leserin, lieber Leser,
Es gibt für mich nichts Schöneres, als in Musse unseren Garten zu pflegen. Wir wurden auch dieses Jahr reich beschenkt mit Beeren, Früchten und Blumen, und nun gibt es einiges zu richten und zu räumen. Doch ist meine kleine Gartenwelt, ob ich es nun will oder nicht, in vielerlei Hinsicht mit der Welt ennet dem Gartenzaun verbunden, ja existiert nur in Bezug und Abgrenzung zu ihr, und mein Entscheid, ob ich die alten Stauden häcksle und kompostiere oder liegen lasse und später verbrenne, wirkt wiederum auf die grosse Welt zurück.
Das Nachmittagsprogramm des Symposiums "Globale Gesundheit und schweizerische Aussenpolitik" vom 2. November in Basel dreht sich um Kohärenz, Konkurrenz und Konflikte zwischen einzelnen Zielen und Prioritäten der schweizerischen Gesundheits-Aussenpolitik. Ein deutliches Zeichen, dass auch die 48 im Netzwerk Medicus Mundi Schweiz zusammengeschlossenen Organisationen über den Gartenzaun ihrer Arbeit hinausschauen - nicht zu ihrem Vergnügen oder zur Ablenkung, sondern aus der Erkenntnis der engen Verknüpfung ihres konkreten und immer lokal, räumlich, thematisch beschränkten Engagements mit dem politischen und gesellschaftlichen Umfeld.
Bereits vor zwei Jahren haben die Mitglieder des Netzwerks im Manifest 'Gesundheit für alle. Ein realistisches Ziel' festgehalten: "In einer globalisierten Welt können die von schweizerischen Organisationen im Ausland erbrachten Anstrengungen zur Verbesserung der Gesundheit armer und benachteiligter Bevölkerungen missverstanden werden: als Alibiübung, als humanitärer Mantel einer sonst harten und inhuman agierenden Schweiz, als die eine Hand, die weniger gibt als das, was die andere Hand bereits weggenommen hat. Wir gelangen deshalb mit der politischen Forderung nach Gesundheit für alle an die Behörden, an die Wirtschaft, an die Öffentlichkeit und versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten, Einfluss auf die Aussen-, Entwicklungs-, Menschenrechts- und Wirtschaftspolitik der Schweiz zu nehmen."
Hier setzt der Dialog um internationale Gesundheit und schweizerische Aussenpolitik am diesjährigen Symposium an, und es werden unbequeme Fragen gestellt: Welchen Weg wählt die Schweiz, wenn sich die Anliegen der öffentlichen Gesundheit und die wirtschaftliche Interessen gegenüberstehen? Wer bestimmt eigentlich die Themen und Prioritäten der internationalen Gesundheit? Wer definiert, was ein internationales Problem
ist, auf das die Schweiz reagieren muss, wer formuliert die Eckpfeiler und Grundwerte einer kohärenten schweizerischen Aussenpolitik, und wer überwacht deren Umsetzung?
Sind Sie auch gespannt auf die Antworten? Wenn ja, dann sehen wir uns vielleicht in einem Monat in Basel. Bitte beachten Sie die Anzeige im Veranstaltungskalender.
Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre und einen sonnigen Herbst!
Thomas Schwarz, Co-Geschäftsführer Medicus Mundi Schweiz. Netzwerk Gesundheit für alle
Kampagne der Erklärung von Bern
"Das Pflanzengift des Schweizer Konzerns Syngenta vergiftet jedes Jahr Zehntausende von Menschen. Durch Unfälle und Suizide sterben Tausende einen qualvollen Tod - ein Gegenmittel gibt es nicht. Die entwicklungspolitische NGO Erklärung von Bern ruft deshalb die Zivilgesellschaft dazu auf, das menschenverachtende Geschäftsgebaren von Syngenta öffentlich zu verurteilen. Schlüpfen Sie an einem öffentlichem Gericht in die Rolle eines Geschworenen oder einer Geschworenen und bilden Sie sich Ihr Urteil zum Fall Paraquat. Sichten Sie Beweismaterial, lesen Sie das Plädoyer der Verteidigung oder nehmen Sie die Opfer und Täter genauer unter die Lupe. Entscheiden Sie selbst: Macht sich Syngenta mitschuldig an tausenden von Vergiftungs- und Todesfällen pro Jahr? Alle weiteren Informationen sowie das Abstimmungstool finden Sie auf unserer Kampagnen-Website."
Abstimmung zum Osthilfegesetz
"Mit der Abstimmung zum Osthilfegesetz steht nicht nur der Erweiterungsbeitrag an die zehn neuen EU-Mitgliedsländer zur Debatte. Am 26. November geht es auch um die Zukunft der bewährten Transitionshilfe. Seit 1990 hat das Parlament mit verschiedenen Rahmenkrediten 3'450 Mio Franken für den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel in Osteuropa und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) bereitgestellt. Ziel der Unterstützung ist der Aufbau von pluralistischen Demokratien und umweltverträglichen sozialen Marktwirtschaften." (DEZA-Dossier)
UN Konvention zu den Rechten von Menschen mit Behinderungen angenommen
Die Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen wurde am Samstag, 26. August in New York von einem Komitee der Vereinten Nationen angenommen - wir haben in den News vom September darüber berichtet. Die Christoffel Blindenmission CBM begrüsst die Konvention als einen historischen Durchbruch für Menschen mit Behinderungen, die die gleichen Rechte und Chancen im Leben erhalten wie der Rest der Gesellschaft. Professor Allen Foster, Präsident der CBM: "Wir befürworten insbesondere, dass die Konvention die Einbeziehung von Behinderung in den Entwicklungszusammenhang betont. Denn die internationale Entwicklungszusammenarbeit wird eine wichtige Rolle dabei spielen, Niedriglohnländer dabei zu unterstützen, die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen zu erreichen, um ihr Leben und das ihrer Familien und Dorfgemeinschaften zu verbessern." (Medienmitteilung CBM vom 4. Oktober 2006)
INTERTEAM-Rundbrief aus Tanzania
"Im Nachbarshaus findet eine Beerdigung statt - das dreijährige Kind ist an Malaria gestorben. Zwei Kinder pro Tag sterben hier in der Umgebung an Malaria, das Spital ist völlig überfüllt - eine Malariaepidemie ist ausgebrochen in der Trockenzeit. Mückennetze braucht kaum jemand, die Medikamente sind zu teuer, wegen der ausgebliebenen Ernte sind die Leute unterernährt und haben keine Abwehrkräfte. Die Leute sterben an einer Krankheit, die ausgerottet werden könnte." (Michel Ducommun und Flurina Derungs, Nshamba, Tanzania, Rundbrief vom September 2006) Die von INTERTEAM-Mitarbeitenden publizierten Rundbriefe bieten Eindrücke aus erster Hand. Achtung: wer einmal zu lesen beginnt, kommt nicht so schnell wieder weg...
inter.actio Herbst 2006
"Sie pflegen Aidskranke, leiten Gesundheitskurse, verteilen Hilfsgüter nach Katastrophen. Man begegnet ihnen in der afrikanischen Steppe, im bolivianischen Hochland und in der asiatischen Grossstadt. Die neue Ausgabe der Zeitschrift inter-actio ist jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) gewidmet, die sich im internationalen Bereich engagieren. In eindrücklichen Porträts wird der Arbeit des Roten Kreuzes ein Gesicht gegeben."
18. Oktober 2006 bis 15. November 2006 in der Voltahalle Basel
In einem rund 600 Quadratmeter grossen nachgebauten Flüchtlingslager können Besucher erleben, wie das Alltagsleben in einem Flüchtlingslager aussieht. Gezeigt werden typische Unterkünfte, Latrinen, grosse Trinkwasserbehälter sowie medizinische Einrichtungen, in denen Cholera behandelt wird oder schwer unterernährte Kinder wieder aufgepäppelt werden.
Zürich, 18. November 2006
Das SolidarMed-Jubiläumsfest mit Musik, Tanz und kulinarischen Köstlichkeiten wird massgeblich von engagierten SolidarMed-Ehemaligen organisiert.
Basel, 14. Dezember 2006
Vortrag von Fred Krüger, Erlangen, im Rahmen eines Vortragszyklus der Geographisch-Ethnologischen Gesellschaft Basel.
Basel, 1. Dezember 2006
Eine Info-Lunch von mission 21 zum Weltaidstag 2006.
Bern, 15. November 2006
Die Jahresversammlung der schweizerischen Fachplattform HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit ist ein wichtiger Ort des Austausches von Informationen und Erfahrungen.
Basel, 8. Dezember 2006
Novartis-Symposium 2006, mit Jeffrey Sachs, Direktor des «Earth Institute» und Professor an der Columbia Universität.
Bern, 24. November 2006
An der von Alliance Sud, der entwicklungspolitischen Arbeitsgemeinschaft von Swissaid, Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas und Heks, organisierten Tagung nehmen Fachleute aus Afrika und Europa teil.
Basel, 2. November 2006
Gerade im Gesundheitsbereich zeigt sich im Zeitalter von Vogelgrippe und Aids, wie die Grenzen von Innenpolitik und Aussenpolitik verschwimmen. Die Schweiz ist einerseits nicht ihre Lage, ihre Gesundheitsprobleme alleine zu lösen; anderseits muss sie solidarisch ihren Beitrag zur Verbesserung der Weltgesundheit leisten. Das diesjährige Symposium der schweizerischen Gesundheitszusammenarbeit bietet eine Plattform für den offenen Dialog um Ziele und Prioritäten der schweizerischen Gesundheits-Aussenpolitik.