Die DEZA hat ein eindrückliches Tempo für die erste Restrukturierungsphase vorgelegt. Innerhalb von nur vier Monaten hat die dazu eingesetzte Task-Force Fachbereiche neu positioniert, vierhundert Stellen neu ausgeschrieben und wiederbesetzt oder das Direktorium von elf auf sieben Mitglieder verkleinert. Seit dem 1. Oktober arbeiten die DEZA-MitarbeiterInnen in Bern innerhalb der neuen Strukturen.
Für Aussenstehende wie Medicus Mundi Schweiz (MMS) und seine Mitgliedorganisationen glich der Prozess einem spannenden Fussballspiel, über welches man nur über SMS informiert wird: „Fachbereiche vom Feld genommen – Gesundheit mit Stadionverbot?“; „Gesundheit gesichtet – wo, wissen wir aber noch nicht.“; „sie stürmt wieder – in der Formation östliches und südliches Afrika – ihr Expertenwissen verstärkt die Projektarbeit“; „Jubel im Stadion – vielleicht spricht der Verband sogar noch mehr Geld“.
Der Nebel über dem Platz hat sich also gelüftet: Wie das MMS in einer Medienanalyse zuhanden seiner Mitgliedorganisationen bereits vermutet hat, wird der Fachbereich Gesundheit Teil der Sektion „Östliches und Südliches Afrika“, die von Maya Tissafi geleitet und in den operationellen Hauptbereich „Regionale Zusammenarbeit“ eingegliedert wird. Dieser führt Vize-Direktorin Edita Vokral.
Die Reform hat nicht nur zum Ziel die Strukturen zu vereinfachen, sondern auch die Entwicklungszusammenarbeit stärker ins Aussenministerium zu integrieren und mit der Arbeit anderer Bundesämter besser zu koordinieren. Damit reagiert Bundesrätin Calmy-Rey auf den Vorwurf, unter Walter Fust habe die DEZA ein zu starkes Eigenleben geführt.
Es wird nun an MMS und seinen Mitgliedorganisationen sein, sich dafür einzusetzen, dass sich die schweizerische Gesundheitszusammenarbeit nicht als einseitige Interessenpolitik entwickelt, sondern dem Anliegen der Zivilgesellschaft im globalen Süden entspricht, Zugang zu bezahlbarer und qualitativ guten medizinischen Dienstleistungen zu erhalten.
Martin Leschhorn Strebel, Medicus Mundi Schweiz
Das neue inter-actio vom SRK publiziert
Die Katastrophenhilfe, von der Prävention bis zur Nothilfe, zählt zu den ureigensten Aufgaben des Roten Kreuzes. Ihr ist die neuste Ausgabe von inter-actio gewidmet, dem internationalen Magazin des SRK.
Bericht von Radio RaBe
Das Berner Kulturradio RaBe hat mit Martin Leschhorn Strebel, Medicus Mundi Schweiz, ein Interview zu 30 Jahre Alma Ata und die Entwicklung der internationalen Gesundheitspolitik geführt. Weshalb sterben auch dreissig Jahre nach der wegweisenden Deklaration noch immer Millionen von Menschen an leicht behandelbaren Krankheiten? Hier die mp3-Datei zum Mithören.
Verhörte PatientInnen
Der langjährige medico-Partner Ärzte für Menschenrechte – Israel (PHR) hat tagtäglich mit Patienten zu tun, die vom israelischen Inlandsgeheimdiensts am Erez-Checkpoint verhört und erpresst werden. Jetzt hat PHR einen gründlichen Bericht hierzu veröffentlicht. Diesen Bericht sowie eine Stellungnahme dazu ist nachzulesen im Jerusalem-Blog "Paradoxe Hoffnung" von Tsafrir Cohen, des lokalen Mitarbeiters von medico international deutschland.
"Treatment literacy" gefordert
Gemäss einer neuen Studie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern erzielt die standardisierte Behandlung von HIV-Patient(inn)en in Südafrika gleich gute Ergebnisse wie der stark individualisierte Therapieansatz in der Schweiz. Ein Kommentar von Helena Zweifel, Geschäftsführerin von Medicus Mundi Schweiz.
Nothilfe in Haiti
Lungenentzündungen, Durchfall, infizierte Wunden: Beim Gesundheitsposten des Roten Kreuzes in Gonaïves ist der Andrang gross. SRK-Pflegefachfrau Marlies Vincenz berichtet aus einer Stadt, die einen Monat nach den verheerenden Wirbelstürmen mit Massen von Schlamm zu kämpfen hat.
7. Panafrikanische Rotkreuz-Konferenz
Die Panafrikanische Rotkreuz-Konferenz , die am 22. Oktober in Johannesburg zu Ende ging, verstand sich auch als Veranstaltung gegen den verbreiteten Afro-Pessimismus. Denn neben den vielen gravierenden Problemen, unter denen die Menschen des Kontinentes leiden, gibt es auch positive Nachrichten.
DEZA ab 1. Oktober mit neuer Struktur
Ab 1. Oktober funktioniert die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) mit einer neuen Organisationsstruktur. Durch verbesserte Integration der einzelnen Bereiche und schlankere Entscheidstrukturen soll die Wirksamkeit der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit bei der Bekämpfung von Armut und Lösung globaler Entwicklungsprobleme gestärkt werden.
cinfo, Oktober - November
cinfo-Seminare bieten eine Plattform zum Beherrschen von Analyseninstrumenten, Gedankenaustausch, zur Analyse von Erfahrungen und der Entwicklung neuer Ideen und Konzepte zu «Leben und Arbeiten im multikulturellen Umfeld» und zur «Standortbestimmung und Laufbahnorientierung»
Basel, 11. November 2008
Vom 6. – 12. September 1978 fand in Alma Ata die Internationale Konferenz zu Primary Health Care (PHC) statt. Die dort verabschiedete Erklärung propagierte einen umfassenden Ansatz, der Gesundheitsversorgung nicht nur medizinisch sondern in einem umfassenden Sinn der sozialen und kulturellen Entwicklung definierte. Aus diesem Anlass nimmt Medicus Mundi Schwiez Alma Ata als Ausgangspunkt um über die Entwicklung und Zukunft von Community Health zu debattieren.