Die Schweinegrippe, die Medien und die Gesundheitszusammenarbeit
Es ist durchaus erfreulich: Die Berichterstattung in den hiesigen Medien über die Schweinegrippe brachte sehr früh die Perspektive der Entwicklungsländer in die Debatte ein. Nach ersten Mutmassungen über die Folgen des Grippevirus A/H1N1 auf die Schweiz, widmeten sich einige Zeitungen und Radiostationen den Folgen einer Pandemie für Menschen, die in Ländern mit einer ungenügenden Gesundheitsversorgung lebten.
Und auch den Zugang zu Medikamenten und Impfstoffen für alle thematisierten die Medien. Die Schweinegrippe als Katalysator für zentrale Themen einer solidarischen Gesundheitszusammenarbeit? „Durchaus“, meint Philipp Gerber von medico international gegenüber den MMS Nachrichten. „Vor rund drei Monaten verhallte unser Ruf nach einem solidarischen Zugang zu Medikamenten ungehört. Mit der Schweinegrippe hat sich das geändert.“ Es ist durchaus im Interesse der Partner von medico international im Süden, dass die Organisation hier in der Schweiz das Medieninteresse nutzt, um auf die schwierige Gesundheitsversorgung in Zentralamerika aufmerksam zu machen. Philipp Gerber vermisst an der hiesigen Berichterstattung einzig, „dass ganz konkret erzählt wird, was der Umgang mit einem Grippeverdacht in einem von uns unterstützten Gesundheitszentrum bedeutet.“
Neben der Thematisierung der Folgen einer Pandemie für die Gesundheitssysteme im Süden und der Zugang zu Medikamente und Impfstoffen für alle ist mir noch ein weiterer Aspekt der Berichterstattung aufgefallen: Die Rolle der WHO. Immer wieder dringen leise Zweifel am Krisenmanagement der Weltgesundheitsorganisation auf. Ist sie nun zu früh oder zu spät mit ihrer Pandemieeinstufung? Übertreibt oder untertreibt sie? Hinter diesen Fragen taucht eine gewisse Skepsis gegenüber der WHO insgesamt auf: die „medizinische Bürokratie“ (Mike Davis in der Wochenzeitung) mit ihren „WHO-BeamtInnen“ (ebenda) müsse zwangsläufig versagen. Und ein Leser von NZZ online kommentierte, dass man wie schon beim Waldsterben diesen UNO-BeamtInnen einfach nicht trauen könne. Eine verquere Logik, die aber typisch für die Wahrnehmung von internationalen Organisationen ist und denjenigen, die sich für eine kohärente Gesundheitsaussenpolitik engagieren, nicht egal sein darf.
Martin Leschhorn Strebel Mitglied der Geschäftsleitung
MMS Bulletin 112 erschienen
Stellen Anreizsysteme eine Möglichkeit dar, um Gesundheitssysteme zu stärken? Die Idee ist bestechend: Höhere Löhne für das Gesundheitspersonal, wenn es mehr schwangere Frauen überzeugt, für die Geburt eine ausgebildete Hebamme beizuziehen. Bargeld für junge Frauen und Männer, deren Testergebnisse auf sexuell übertragbare Krankheiten negativ bleiben. Das eben erschienene Bulletin von Medicus Mundi Schweiz geht verschiedenen solchen Anreizsystemen mit einem kritischen Blick auf den Grund. Die Texte basieren auf Referaten, die am 12. Symposium des Schweizerischen Tropeninstituts im vergangenen November gehalten wurden.
MMS Round Table Bericht
Am 27. April fand der erste MMS Round Table statt. Das neue Diskussionsforum erlaubt es, relevante Themen der internationalen Gesundheitszusammenarbeit mit Engagierten aus den Mitgliedorganisationen sowie weiteren Fachleuten zu diskutieren. Mit der Diskussion über die Folgen der chronischen Krankheiten in Entwicklungs- und Schwellenländern lancierte MMS das Thema bei seinen Mitgliedorganisationen.
Entscheid gegen den Auftrag des Parlaments
"Der Bundesrat will nicht, dass das Parlament dieses Jahr verbindlich eine Erhöhung der Entwicklungszusammenarbeit auf 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkommens beschliesst. Er hat heute entschieden, dem Parlament keine Zusatzbotschaft vorzulegen, sondern nur einen Bericht. Damit widersetzt er sich einem klaren Auftrag des Parlaments. Alliance Sud, die entwicklungspolitische Arbeitsgemeinschaft der Hilfswerke Swissaid, Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas und Heks, hat kein Verständnis für diese Verweigerungshaltung. Sie erwartet von National- und Ständerat, dass sie auf ihrer Forderung beharren."
Zu Besuch im Caritas Baby Hospitals der Kinderhilfe Bethlehem
Papst Benedikt XVI. hat mit seinem Besuch des Caritas Baby Hospitals die Arbeit der Kinderhilfe Bethlehem in einzigartiger Weise gewürdigt. Für den Papst war dieser Besuch ein sehr persönliches Anliegen. Beim Rundgang über die Stationen nahm er sich viel Zeit für die kleinen Kinder. «Die Kinder dieser Stadt werden heute ähnlich wie Jesus in eine Welt hineingeboren, die geprägt ist von Armut, Ungewissheit und Unrast», sagte Papst Benedikt in Bethlehem. «Es ist wunderbar zu sehen, dass hier die Armen und Schwächsten im Mittelpunkt stehen», so der Papst zu den Mitarbeitern und Gästen.
44. Mitgliederversammlung
Die Mitglieder der Entwicklungsorganisation INTERTEAM wählten an ihrer 44. Jahresversammlung vom Samstag, 2. Mai 2009 in Baar, die Zürcher CVP Nationalrätin Kathy Riklin sowie den erfahrenen Entwicklungsexperten Ernst Engler in den Vorstand.
Puzzuka für Bildungsprogramme
Puzzuka: Das grösste online-Puzzle trägt zu den Bildungsprogrammen von Enfants du Monde bei. Die Idee des Projektes ist es, das weltweit grösste online-Puzzle zusammenzusetzen, das am Schluss die Grösse der Stadt Genf hat.
Medienmitteilung zur aidsfocus.ch Fachtagung 2009
Die HIV-Prävention verstärken, besonders mit kultursensiblem Vorgehen. Das will aidsfocus.ch erreichen. Die von Medicus Mundi Schweiz koordinierte Fachplattform vereint 31 schweizerische Organisationen, die auf dem Gebiet HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit aktiv sind. An ihrer jährlichen Fachtagung machen sie darauf aufmerksam, dass das HI-Virus arme Menschen und Länder anfälliger macht für Krankheiten und Pandemien wie den Schweinegrippe-Virus.
Biel, 28. Mai 2009
Sie engagieren sich unermüdlich in einer kleinen Organisation für Menschen weltweit, damit Gesundheit für alle auch für sie Wirklichkeit wird. Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, wie die Medien funktionieren und wie Sie sie für Ihre Anliegen wirkungsvoll nutzen könnten. Damit Ihre Botschaften an eine breitere Öffentlichkeit gelangen und als kleine Organisation im umkämpften Spendenmarkt wahrgenommen werden ist eine professionelle, kreative und effektive Medienarbeit ein Muss. Der Workshop des Netzwerkes Medicus Mund Schweiz unterstützt Sie in der Planung Ihrer Medienarbeit.
Bern, 8. Juni 2009
Der Meeting Point widmet sich der Arbeit des Vereins Freunde Behindertenintegration Kamerun (FBK). Seit elf Jahren unterstützt dieser das orthopädische Zentrum Obala (OZO) in Kamerun.Der Verein steht vor verschiedenen Herausforderungen. Folgende Fragen diskutiert der Meeting Point: • Wie kann die Nachhaltigkeit des Projektes gesichert werden, finanziell und personell? • Wie kann ein Nachfolger gefunden werden für den Gründer und Präsidenten des kamerunischen Vereins JHAR, und was sind die notwendigen Qualifikationen? • Wie kann der ehrenamtlich arbeitende Vorstand, der zugleich Projektberater, Finanzverantwortlicher und Fundraiser ist, das Projekt in Kamerun gut begleiten und die Qualität langfristig sichern?
Medienmitteilung zur 62. Weltgesundheitsversammlung in Genf
Anlässlich der 62. Weltgesundheitsversammlung fordert die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international nicht nur bei der Erforschung des H1N1-Erregers und der Entwicklung von Impfstoffen die Möglichkeiten der Weltgemeinschaft zu bündeln, sondern auch die notwendigen Ressourcen zur Bewältigung der Grippe weltweit gemeinschaftlich und solidarisch einzusetzen.
Gespräch im Echo der Zeit
Das A/H1N1 Virus beunruhigt viele Menschen in den reichen Ländern. Die hiesige Gesundheitsversorgung ist aber auf eine Pandemie vorbereitet: Notfallpläne bestehen, Medikamente sind in ausreichender Menge eingelagert und in vielen Haushalten liegen Schutzmasken bereit. In den Entwicklungsländern aber, in welchen Menschen bereits an einfach zu behandelnden Krankheiten sterben, stehen die Gesundheitssysteme vor einer grossen Herausforderung. Helena Zweifel, Geschäftsführerin von Medicus Mundi Schweiz, nimmt gegenüber dem Echo der Zeit von Schweizer Radio DRS Stellung.
Unvorbereite Länder Zentralafrikas
Über die Sorgen und Probleme der Menschen in El Salvador, berichtet gegenüber dem Echo der Zeit von SR DRS die SRK-Delegierte in El Salvador Anne-Catherine Bicke. Das Schweizerische Rote Kreuz ist Mitgliedorganisation bei Medicus Mundi Schweiz.