Eigentlich ist es offensichtlich: Internationale Gesundheit ist ein Thema, das strategisch in der Aussenpolitik verankert sein muss. Krankheiten kennen keine Grenzen und die Unterstützung von finanzschwachen Ländern im Ausbau der Gesundheitsversorgung ist effektive Armutsbekämpfung. Die Entwicklung einer kohärenten Gesundheitsaussenpolitik ist deshalb Interessenpolitik. Das müsste auch für die schweizerische Aussenpolitik gelten.
Gesundheitsaussenpolitik – der Begriff spielt in den öffentlichen Debatten in der Schweiz kaum eine Rolle. Das Mauerblümchen entwickelt sich aber zu einem weit sichtbaren Baum, wenn der Blick über die Grenzen wandert. Die Bedeutung der internationalen Gesundheit hat der renommierte, aussenpolitische Think-Tank Chatham House erkannt. Das britische Institut führt seit neustem ein Zentrum für „Global Health and Foreign Policy“. Und mehr noch: Die britische Regierung hat am 30. September 2008 unter dem Titel „Health is Global“ ein aussenpolitisches Strategiepapier verabschiedet, das überzeugt.
Strategien messen sich natürlich immer daran, wie sie umgesetzt werden. Seit 2007 verfügt die Schweiz ebenfalls über ein Grundsatzpapier zum Thema (Schweizerische Gesundheitspolitik: Aussenpolitische Zielvereinbarung im Bereich Gesundheit). Das Dokument hilft sicherlich die Koordination der in diesem Bereich tätigen Ämter (BAG, EDA/DEZA, Seco) zu verbessern. Darüber hinaus weist es aber kaum.
Ich befürchte, dass das Thema internationale Gesundheit zwar in den verschiedensten aussenpolitischen Bereichen wie Menschenrechtspolitik, Armutsbekämpfung oder Wirtschaftspolitik auftaucht, aber in der aussenpolitischen Gesamtstrategie eben doch ein Mauerblümchendasein fristet.
Martin Leschhorn Strebel Mitglied der Geschäftsleitung
MMS Bulletin
Im Februar 2007 hat Medicus Mundi Schweiz ein Bulletin dem Thema "Globale Gesundheit und Aussenpolitik" gewidmet. Mit Beiträgen von: Alexandre Fasel, Gaudenz Silberschmidt, Ilona Kickbusch, Bernard Pécoul, Peter Niggli, Christine Eberlein, John Wyn Owen und Olivia Roberts.
Erwartungen der Mitglieder des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz
Gemeinsame Erklärung von Medicus Mundi Schweiz im Vorfeld des Basler Symposiums „Globale Gesundheit: eine Herausforderung für die schweizerische Aussenpolitik“ vom 2. November 2006.
Aussenpolitische Zielvereinbarung im Bereich Gesundheit
Das Dokument aus dem Jahr 2006 ist das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen den zuständigen Bundesstellen. Es dient als internes Kooperationsinstrument, um den Bundesdiensten, die in den Bereichen der Aussenpolitik und des öffentlichen Gesundheit tätig sind, klare und gemeinsame Ziele festzulegen.
Der Reader des Symposiums ist da
Die Deklaration von Alma Ata und das darin propagierte Primary Health Care Konzept sind eine zentrale Referenz für alle in der Gesundheitsversorgung tätigen Schweizer Organisationen. Das ebene erschiene Bulletin von MMS versammelt die Beiträge des Symposiums vom vergangenen November. Damit legt MMS ein gewichtiges Heft vor, das die zentralen Fragen internationaler Gesundheitspolitik und Erfahrungen aus dem Feld vereint. Bestellen Sie das Heft auf dem MMS Sekretariat und/oder lesen Sie es jetzt online.
DEZA Publikation
"Diese Publikation gibt einen Überblick über die Beiträge der öffentlichen und privaten Hilfe der Schweiz (Bund, Kantone, Gemeinden und schweizerische NGOs) im Jahr 2007. 6 Tabellen liefern eine Übersicht der Hilfe aufgeschlüsselt nach Art des Beitrages, Empfängerländer und Organisationen, sowie die Liste der wichtigsten Projekte für jedes Land. Im Anhang befindet sich ein Verzeichnis aller schweizerischen Privatorganisationen, die in den Tabellen aufgeführt sind."
Broschüren Aids-Hilfe Schweiz: Neue Sprachvarianten – wie immer kostenlos!
Die Broschüre „Safer Sex…sicher!“ ist klein, kompakt, lebendig und bietet Basis-Informationen für die Allgemeinbevölkerung. Mit „Safer Sex … be smart!“ nun auch in Englisch. Der Leporello „HIV/Aids – wo Risiken bestehen und wo nicht“ bietet MigrantInnen und Asylsuchenden –mit je einer geschlechtsspezifischen Version für Frauen oder Männer - Grundinformationen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen . Neu ist Ungarisch zu den bisherigen 22 Sprachen hinzugekommen.
Verschmutztes Trinkwasser und mangelnde Hygiene
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) stellt für die Bekämpfung der Cholera-Epidemie in Simbabwe 100‘000 Franken bereit. Sie werden zur Aufbereitung des Trinkwassers für 280‘000 Menschen verwendet.
Verein Partnerschaft Kinderspitäler Biel – Haiti
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Schweizer Kinderärztinnen und Kinderärzten mit den haitianischen Aerzten der Kinderklinik des Hôpital Albert Schweitzer (HAS) in Deschapelles, Haiti ist seit vielen Jahren unsere Hauptaufgabe mit dem Ziel eine qualitativ hochstehende medizinische Betreuung der Kinder im Artibonite-Tal zu ermöglichen. Die massive Auswanderung haitianischer Aerzte ist ein sehr grosses Problem für die medizinische Versorgung dieses Landes.Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Schweizer Aerzten für die haitianischen Aerzte vor Ort und für die Spitalleitung sehr wichtig und weiterhin ein Anliegen. Durch gegenseitiges Lernen entsteht ein Gewinn für alle. Wir suchen deshalb weiterhin Schweizer Aerztinnen und Aerzte mit mindestens 1 bis 2 Jahren Pädiatrie-Ausbildung und Kenntnis der französischen und englischen Sprache für einen ungefähr einjährigen Einsatz in der Kinderklinik des Hôpital Albert Schweitzer in Deschapelles, Haiti. Unser Verein übernimmt die Lohn-, Reise- und Versicherungskosten. Nichtschweizerische Kinderärzte sind ebenfalls gebeten sich zu melden. Kontaktperson: Dr.med. Jean Klingler, Präsident, Kloosweg 91, 2502 Biel-Bienne; 032 322 46 64; jrlklingler@hotmail.com
mediCuba-Reise 2009
"Im kommenden Herbst findet wieder eine mediCuba-Reise nach Kuba statt. Wenn Sie interessiert sind, melden Sie sich bei uns. Das Programm ist noch nicht definitiv, und das lässt uns Zeit, auf die verschiedenen Wünsche einzugehen."
Jahresmedienkonferenz der DEZA
An der Jahresmedienkonferenz in Bern hat die DEZA über die Schwerpunkte ihrer Arbeit orientiert. 2009 ist ein Jahr grosser Herausforderungen. Die Auswirkungen der Finanz-, Ernährungs- und Klimakrise treffen insbesondere die Menschen in Entwicklungs- und Transitionsländern. Durch die Weiterführung einer glaubwürdigen Zusammenarbeit mit den Partnerländern im Süden und Osten leistet die Schweiz einen Beitrag zur Linderung globaler Krisen.
Luzern, 17. Mai 2009
Im Rahmen der seiner Generalversammlung in Luzern, lädt SolidarMed zum ersten Mal zu öffentlichen Vorträgen ein. SolidarMed-Arzt Urs Allenspach gibt einen Einblick in die aktuelle Situation im krisengeplagten Zimbabwe, Marcel Dreyer blickt im Rahmen seiner Forschungsarbeit zurück auf 83 Jahre Entwicklungszusammenarbeit bei SolidarMed und Niklaus Labhardt vergleicht traditionelle Heiler und westliche Ärzte und ihren Umgang mit Patient/innen. Ab 10:00 Uhr, Hochschule für soziale Arbeit HSA, Luzern
Bern, 6. März 2009
In diesem Jahr feiert die Leprahilfe ihr 50-jähriges Bestehen. Seit der Gründung unterstützt sie Menschen, die im Teufelskreis von Armut und Krankheit gefangen sind. Unter dem Motto „50 Jahre : ein Anfang!“ feiert sie das Jubiläum im Zentrum Paul Klee in Bern. Gemeinsam mit Gönner/-innen, Partnern und Mitarbeitenden aus den Projektländern hält die Leprahilfe Rückschau auf 50 Jahre Lepraarbeit und wirft einen Blick in die Zukunft. Im Zentrum des Engagements steht der Gedanke „Gesundheit für die Ärmsten“: "Die Kompetenzen, die wir uns in den letzten 50 Jahren Lepraarbeit angeeignet haben, wenden wir heute an, um den Ärmsten den Zugang zu Gesundheitsdiensten und ein selbständiges Leben in Würde zu ermöglichen." Weitere Informationen erteilt Marco Gyger:
Basel, 24. März 2009
Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo prägen unser Bild dieses Landes. Was setzt die offizielle Schweiz der Gewalteskalation entgegen? Was bedeutet das Aufflammen der Kämpfe für das Land insgesamt, und für die Region Kwango, wo mission 21 seit 1950 langjährige Aufbauarbeit leistet? Wie meistern die Kirchen in der D.R. Kongo ihre Aufgabe angesichts eines Staates, der sich weitgehend aus der Verantwortung für das Gemeinwohl zurückgezogen hat? Es diskutieren u.a Henriette Eppenberger, EDA, und Alfred Mbuta Kabamba, Pfarrer Communauté Evangélique au Kwango, Kinshasa.
Bern, 6. Mai 2009
Kultur, Tradition, Religion: Kulturell geprägte Vorstellungen über Gesundheit und Krankheit und traditionelle Heilmethoden beeinflussen den Umgang der Menschen mit HIV und Aids. Ansätze zur Bekämpfung der Krankheit und ihrer Folgen müssen deshalb auf das kulturelle Umfeld Rücksicht nehmen. Sie müssen dem Geschlecht und dem Alter der Betroffenen angepasst sein, den Prinzipien der Menschenrechte folgen und Menschen, die mit HIV leben, einbeziehen. Von den Erfahrungen und Kenntnissen von Partnerorganisationen ausgehend erkundet und diskutiert die diesjährige aidsfocus.ch Fachtagung von Medicus Mundi Schweiz kultursensible Ansätze der Prävention, der Behandlung und der Pflege von HIV und Aids. Weitere Informationen: