Der Ständerat hat in der Sommersession das Tabakproduktegesetz an den Bundesrat zurückgewiesen. Dahinter steht der Versuch der Tabakindustrie ein internationales Rahmenabkommen zu torpedieren, das unter anderem verhindern soll, dass Zigaretten mit einem viel zu hohen Schadstoffgehalt aus der Schweiz in Entwicklungsländer exportiert werden.
Der Ständerat ist die Chambre de réflexion des Schweizer Parlaments. Staatsmännisch, teilweise geradezu professoral neigt es nicht dazu, sich durch irgendeine Lobbygruppe ins Boxhorn jagen zu lassen. Es kommt eigentlich nie vor, dass der Ständerat einen Gesetzesvorschlag an den Bundesrat zurückweist.
Doch genau dies ist in der letzten Session geschehen. Der Ständerat hat als Erstrat das Tabakproduktegesetz an den Bundesrat zurückgewiesen, da es illiberal sei. Damit ist der Ständerat der Allianz der Wirtschaft für eine massvolle Präventionspolitik gefolgt. In dieser Allianz arbeiten InteressenvertreterInnen des Gewerbes, der Lebensmittelbranche und der Tabakindustrie zusammen.
Mit dem Tabakproduktegesetz will der Bundesrat die minimalen Bedingungen erfüllen, damit die Schweiz das Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (Framework Convention on Tobacco Control, WHO FCTC) unterzeichnen kann. Mit der Rückweisung soll nun genau dies torpediert werden.
Dahinter steht ein handfester Skandal: Die drei weltweit grössten Tabakunternehmen (Philip Morris, British American Tobacco, Japan Tobacco International) produzieren und exportieren Zigaretten mit einem Schadstoffgehalt aus der Schweiz in Entwicklungsländer, wie dies in der EU und in den USA gar nicht mehr zulässig ist. Wohlgemerkt: Der Bundesratsvorschlag hätte dem kein Ende gesetzt. Mit der nun bedrohten Unterzeichnung des WHO Rahmenabkommens wäre aber wenigsten eine Tür geöffnet worden, dieses Verhalten der Schweiz nun endlich anzugehen.
Die Zunahme der nichtübertragbaren Krankheiten in Entwicklungsländern ist eine der grössten Herausforderungen der globalen Gesundheit der nächsten Jahre. Die Schweiz kann sich nicht mehr länger ihrer Verantwortung als Sitz- und Produktionsstandort der Tabakindustrie entziehen. Zeit, dass nun der Nationalrat die Rolle des Ständerates übernimmt und einen grossen Reputationsschaden für die Schweiz verhindert.
Martin Leschhorn Strebel
Netzwerk Medicus Mundi Schweiz
ESTHER Switzerland uses the twinning model to foster effective north-south and south-south partnerships that can build capacity of the health workforce and health institutions. It engages with the other European Members to develop a strong network of partnerships for development and health improvement. ESTHER Switzerland aims to strengthen health systems and particularly human resources so as to address health needs in developing countries. ESTHER partners work mostly in low and middle-income countries (LMIC) to tackle priority issues for health and help achieve the UN Global Goals for Sustainable Development. The Secretariat of ESTHER Switzerland is located at the ISPM in Bern. For its cooperation with ESTHER Switzerland during the period 2016-2018, the Swiss Agency for Development and Cooperation (SDC) has established a fund that each year will make available up to CHF 300,000 for project grants and up to CHF 30,000 in start-up funds to assess new partnership projects that could be managed by ESTHER Switzerland. Typical projects financed within the SDC financing framework could aim at the training of staff (medical staff, nurses, etc.). Research projects (e.g., cohort studies) are outside the scope of the present financing framework.
Schwierige Lebensumstände in Nepal
Auch mehr als ein Jahr nach den schweren Erdbeben in Nepal sind die Lebensbedingungen schwierig. Viele Menschen investieren ihr Geld lieber in Lebensmittel und Reparaturen als in Gesundheit. FAIRMED verfolgt das Ziel, die Menschen in den betroffenen Gebieten wieder von einer guten Gesundheit zu überzeugen. (pdf)
MMS Bulletin #137 erschienen
Die weltweiten Migrationsbewegungen sind zu einem prägenden Phänomen der letzten Jahrzehnte geworden. Das Pflegepersonal ist in besonderer Weise davon betroffen: Abwanderung und Pflegenotstand in den Ländern des Südens, zunehmende kulturelle Diversität unter den Pflegenden und PatientInnen in den nördlichen Staaten. Welche Chancen und Veränderungen, aber auch ethisch nicht vertretbaren Herausforderungen damit verbunden sind, wird im aktuellen MMS Bulletin vornehmlich aus Sicht von Pflegefachkräften des Master Studienganges für Pflegewissenschaften der Universität Basel diskutiert. (Südsudan, Mai 2012, Foto: Elizabeth Deacon/IRIN)
Bis 2030 will die UNO HIV/Aids im Griff haben – Eine Absichtserklärung mit ambitionierten Zielen und schwach formulierten Massnahmen. Carine Weiss, vom Netzwerk Medicus Mundi Schweiz im Interview bei radio Rabe. Das Interview wurde ab Sendeminute 3.32 bis Sendeminute 8.05 aufgezeichnet.
Einsatzmöglichkeiten
Als Organisation der Personellen Entwicklungszusammenarbeit sorgt INTERTEAM für nachhaltig verbesserte Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche in Afrika und Lateinamerika und für mehr Solidarität in der Schweiz. Sie sucht Berufsleute mit spezifischen Fachkenntnissen und hohen sozialen als auch interkulturellen Kompetenzen. Die Vermittlung der Fachleute basiert auf der Nachfrage ihrer Partnerorganisationen in den Einsatzländern
IHEID La santé fait aujourd’hui partie intégrante de la politique étrangère. De nouvelles compétences deviennent nécessaires pour négocier des accords internationaux et entretenir des relations avec un large éventail d’acteurs dans ce domaine. Cet enseignement met l’accent sur les questions de santé globale qui transcendent les frontières nationales et sur la manière dont elles sont traitées par les acteurs nationaux et internationaux impliqués et à différents niveaux de gouvernance.
Swiss TPH The Swiss TPH Winter Symposium 2016 invites medical and health sector specialists to review and discuss the history, successes and future of Malaria Control and Elimination. Topics will include: Malaria Control History, Successes, and Where We Are; Vector Control; Antimalaria Drug Development; Extending the use of Antimalarials; Malaria Vaccines; Surveillance and Health Systems; Country Issues, Technical Support and Capacity Building. (Photo: S. Hoibak, Swiss Malaria Group)
IHEID Multi-stakeholder diplomacy is evolving rapidly, not only as a key cross-cutting strategic component in international relations, but also by the magnitude of actors involved in global health. A range of stakeholders from governments, civil society organisations and the private sector play influential roles at varying stages and levels of global health diplomacy. This complexity requires a better analysis and assessment of the interests and needs of each stakeholder, and new leadership skills to act effectively in such diverse environments. This course will seek to explain how the many stakeholders interact and manage their roles and responsibilities at various stages of the negotiation processes, and how they balance requirements, expectations and accountability.
MMS Working in fragile contexts is one of the most challenging tasks for organisations of the international health cooperation. The environment is marked by instability, the public structures are weak and the rule of law is lacking. Nevertheless: If the international community wants to reach by 2030 the Sustainable Development Goals (SDGs) it has to engage especially in these contexts. The MMS Symposium will address these challenges by reflecting different experiences and by having a closer look on building strong community based systems for health in fragile contexts. We will discuss the political framework needed to overcome these challenges from a Swiss perspective.
HMSuisse Auf spielerische, interaktive Weise lernen Sie, wie Sie sich selbst helfen können, mit einer (noch) positiveren Haltung durch den Praxisalltag zu gehen. Sie probieren verschiedene Übungen selbst aus, um Ihre eigene Lebenszufriedenheit zu steigern und erkennen, wie Sie andere damit anstecken.
Sexuelle Gesundheit Schweiz Die Tagung wird sich mit dem Thema der Sexualaufklärung im informellen Umfeld befassen. Dabei werden die Ergebnisse der ersten Etappe einer landesweiten Forschungsarbeit präsentiert, die sich dafür interessiert, wie die Akteure (Kinder und Jugendliche, Eltern) die Sexualaufklärung wahrnehmen und was diese für sie bedeutet; dabei geht es insbesondere auch darum, wie die Menschenrechte im Zusammenhang mit Sexualität (inkl. Recht auf sexuelle Integrität) innerhalb der Familien in die Sexualaufklärung integriert werden.
MMS In an increasing number of countries the implementation of health programmes is challenged by fragile contexts. At the same time, fragility of a state is considered as one of the main causes for malfunctioning health services. Emergency situations aggravate such situation and reveal the weaknesses of the system. These settings evoke not only questions on how to adapt to shaking working environment or on sustainability, but also whether health programmes could make a contribution to reduce fragility.
Swiss School of Public Health (SSPH) Our Summer School program is meant to address the needs of public health professionals, researchers and graduate students alike who are looking to improve their competences in several public health related fields and to create a platform of exchange between the faculty and all participants. This should provide the opportunity to reduce and prevent the gap between public health theory and practice. For further information and full description of each course please visit www.ssphplus-summerschool.ch or contact beba.grob@usi.ch.
Schweizerisches Rotes Kreuz Die Gesundheitsversorgung von Menschen in verletzlichen Lebenslagen war bei der Gründung des Roten Kreuzes treibende Kraft und bleibt dies bis heute. Für das SRK als humanitäre Gesundheitsorganisation bietet dies Anlass, die nationale Fachtagung im Jubiläumsjahr seines 150-jährigen Bestehens dem Thema «Gesundheit – (k)ein Gut für Privilegierte. Erfahrungen aus dem In- und Ausland» zu widmen.
Swiss TPH Health in detention is a one-week course offered by Swiss Tropical and Public Health Institute (Swiss TPH), an associated institute of the University of Basel, in collaboration with the International Committee of the Red Cross (ICRC). This course is open to participants working in the field of health in detention, nationally or internationally, and uses a multi-disciplinary approach to bring together academia, clinical, public health and legal experts.
Canadian Society for International Health “In Vancouver we will evaluate how far the world has progressed towards adopting a people-centred approach to creating sustainable, equitable, responsive health systems for the benefit of all. In the words of one presenter at the 2014 symposium, we are one world, united in a quest for health for all, beyond the borders of politics and economics. We encourage researchers and funders to contribute towards this global vision.” Cape Town Statement from the Third Global Symposium on Health Systems Research.
FAIRMED-Programmleiterin Ingrid Mason wechselt zum Swiss Tropical and Public Health Institute, die Programmleitung von FAIRMED übernimmt am 2. August der Belgier Bart Vander Plaetse.
Das SRK für Menschen auf der Flucht
Seit vier Jahren engagiert sich das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) für Flüchtlinge aus Syrien. Zuerst und immer noch in den Nachbarländern Syriens, seit letztem Jahr auf der Balkanroute und in Griechenland. Beatrice Weber, Leiterin der Katastrophenhilfe des SRK, erklärt, wie das SRK flexibel, aber auch nachhaltig hilft und warum genau dies die Herausforderung ist.
Neuer Auftitt - neue Botschaft: Act against Aids
Ab dem 1. Juli 2016 heisst Swiss Aids Care International neu Ruedi Lüthy Foundation. Die Stiftung würdigt mit dem Namenswechsel das Werk von Prof. Ruedi Lüthy und gibt das Versprechen ab, langfristig im Sinne des Stiftungsgründers aktiv zu sein. Der neue Name und visuelle Auftritt stehen für persönliches Engagement, einen ganzheitlichen Ansatz bei der Behandlung von HIV-Patienten sowie für Solidarität und Zuverlässigkeit.
Generalversammlung 2016
Das einzige rein pädiatrische Kinderspital in Palästina verzeichnet seit seiner Gründung die höchsten Patientenzahlen: Im Jahr 2015 sind 35'311 Kinder ambulant und 4'654 stationär, davon 237 in der Intensivstation, behandelt worden. (Foto: zVg)
Das Schweizerische Rote Kreuz in Syrien
Im kriegsgeplagten Syrien unterstützt das SRK seit diesem Jahr die medizinische Grundversorgung im Südwesten des Landes. Im relativ ruhigen As-Suwaida hilft es insbesondere Syrerinnen und Syrern, die in ihrem eigenen Land auf der Flucht sind, bei der Verbesserung von physischer und psychischer Gesundheit. (Photo: © IKRK)
Médecins du Monde stellt Forderungen an den Bundesrat
Die Krise zur Aufnahme von Flüchtlinge hat zu einer humanitären Krise ohne gleichen geführt. Médecins du Monde Schweiz stellt eine deutliche Verschlechterung der gesundheitlichen Bedingungen und Sicherheitslage für die Flüchtlinge fest. Deshalb fordert die Organisation die vereinfachte Ausstellung von humanitären Visen durch den Bundesrat. Anlässlich einer Medienkonferenz am 21. Juni 2016 wandten sich verschiedene Institutionen und Persönlichkeiten - darunter auch die ehemalige Bundespräsidentin Ruth Dreifuss - an den Bundesrat. (pdf - Text auf Französisch)
Medienmitteilung
Anlässlich des Weltflüchtlingstags veröffentlicht Handicap International den Bericht „Syrien - eine verstümmelte Zukunft“, der die zerstörerischen Auswirkungen der Bombardierungen auf die syrische Bevölkerung aufdeckt. Laut diesem Bericht haben 15 % der registrierten Opfer eine Amputation erlitten, 80 % sind traumatisiert und psychisch stark belastet. Die Organisation fordert die Konfliktparteien dringend dazu auf, auf den Einsatz von explosiven Waffen in bevölkerten Gebieten zu verzichten, und erinnert daran, dass humanitärer Zugang gewährleistet werden muss, um die vom Konflikt betroffenen Menschen zu versorgen.
Medienmitteilung
Die Nichtregierungsorganisation PAX präsentiert am 16. Juni die 7. Ausgabe ihres Berichts über Investitionen in die Produktion von Streubomben mit dem Titel „Worldwide Investments in Cluster Munitions: A Shared Responsibility“. Laut diesem Bericht finanzieren weltweit 158 Finanzinstitute die Herstellung dieser verbotenen Waffen.
Neue Vorstandsmitglieder gewählt
Das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz freut sich über weiteren Zuwachs: An der Mitgliederversammlung vom 8. Juni 2016 in Biel konnten zwei weitere Organisationen aufgenommen und vier neue Vorstandsmitglieder hinzugewählt werden.
Präventivmediziner Felix Gutzwiller im Tages-Anzeiger zur Rückweisung des Tabakproduktegesetzes
Der ehemalige Zürcher Ständerat (FDP) und Präventimediziner Felix Gutzwiller nimmt im Tages-Anzeiger Stellung zur Rückweisung des Tabakproduktegesetzes durch den Ständerat. Dahinter sieht er den Kampf der Tabakindustrie gegen einen Beitritt der Schweiz zum Rahmenübereinkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Eindämmung des Tabakgebrauchs. Doch dies sei problematisch: "Die Schweiz erlaubt also den Export von schädlichen Produkten, die sie ihrer eigenen Bevölkerung nicht mehr zumuten will." (Photo: Ian Beatty/flickr)