Die Digitalisierung verändert die internationale Zusammenarbeit – gerade auch im Gesundheitsbereich. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung im Gesundheitsbereich tut not.
Gesundheit im digitalen Zeitalter – diesem Thema widmet sich das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz in diesem Jahr schwerpunktmässig. Muss sich MMS nun wirklich auch noch diesem Modethema hergeben? Muss dies ein Netzwerk tun, das sich mit Gesundheitsthemen im Kontext von Armut im globalen Süden auseinandersetzt?
Wir müssen: Digitalisierung ist ein weltumspannendes Faktum, das gerade auch im Gesundheitsbereich und in seiner Wirkung auf Gesundheitssysteme teilweise noch unabsehbare Folgen hat. Es beeinflusst jetzt schon die Arbeit von Organisationen und Institutionen, die sich im globalen Süden für Gesundheit für alle engagieren –unabhängig davon, ob sie nun selbst in ihrer Arbeit digitale Technologien einsetzen oder nicht.
Die Digitalisierung im Gesundheitsbereich kann den Zugang zur und die Qualität in der Gesundheitsversorgung massiv verbessern. Doch ihre teilweise völlig unkoordinierte Implementierung durch internationale Organisationen strapaziert bereits schwache Gesundheitssysteme. Die Macht global agierender Technokonzerne verhindert, dass digitale Gesundheitstechnologien den Bedürfnissen lokaler Gemeinschaften oder vernachlässigter Bevölkerungsgruppen entsprechen. Ungleichheit wird damit zementiert und vertieft, statt überwunden.
Um die Chancen und Potentiale zu nutzen und die Risiken und Herausforderungen anzugehen, sind die internationale Gemeinschaft wie auch Organisationen der internationalen Gesundheitszusammenarbeit gefordert: Es braucht einen integrierten Ansatz und verstärkte Koordination zwischen den Akteuren der internationalen Gesundheitszusammenarbeit im Einsatz digitaler Technologien. Es braucht einen bedürfniszentrierten Ansatz, den lokale Gemeinschaften definieren und der in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsministerien in den Entwicklungsländern entwickelt wird. Es braucht Regulierungen auf internationaler Ebene, welche Gesundheitsdaten aus den Händen Privater nimmt und sie als öffentliches Gut für das Recht auf Gesundheit nutzbar macht.
MMS will mit seinem Engagement in diesem Bereich Organisationen der internationalen Gesundheitszusammenarbeit darin stärken, die Digitalisierung ihrer Arbeit koordiniert und integriert zu entwickeln. Und MMS wird sich für eine Digitalisierung im Gesundheitsbereich einsetzen, welche die Gesundheitssysteme weltweit stärkt und den gerechten Zugang aller zur Gesundheitsversorgung sichert.
Martin Leschhorn Strebel
Netzwerk Medicus Mundi Schweiz
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Medicus Mundi International (MMI) The 146th session of the WHO Executive Board will take place from 3 to 8 February 2020. The agenda and provisional programme of work are available now as part of the full (but not yet complete) documentation of EB146: See http://apps.who.int/gb/e/e_eb146.html and follow #EB146 on Twitter for updates and early assessments. MMI Network members and project partners who want to attend the WHO Executive Board session as part of the MMI delegation are requested to register at the MMI Secretariat by Friday evening, 17 January 2020, so that we can submit to WHO our list of delegates on Monday 20 January, within the given deadline.
globalchildhealth.de Der fünftägige Intensivkurs über Tropenpädiatrie und Globale Kindergesundheit findet seit 2010 jährlich statt, wird kontinuierlich weiterentwickelt und adressiert die wichtigsten medizinischen, interkulturellen, politischen und infrastrukturellen Herausforderungen der globalen Pädiatrie. Kontakt: troppaed@globalchildhealth.de
Geneva Health Forum Health systems are facing serious dynamic challenges. Resources are increasingly limited in a rapidly changing world, where the nature of health needs are equally changeable. However, technological progress in the digital age and the emergence of new health actors expand our array of potential solutions to these unprecedented challenges. (Photo: GHF)
Swiss TPH The 14-week Health Care and Management (HCM) diploma course provides international participants with the core competencies to understand and react to health challenges (e.g. health care, child health, etc. ) at a world-leading institute in global and public health. Participants acquire a range of skills and knowledge needed to work as a member of a health management team, particularly in low- and middle-income societies. With a focus on practical application and interactive training, multinational participants benefit from engaging with experts from various fields and with a diverse student body to advance their position in the health sector. HCM also serves as the core course for the tropEd network, the European Network for Education in International Health, and is mandatory for those who wish to pursue a Master in International Health (MIH).
Swiss TPH The Travellers’ Health course prepares health professionals and travel industry staff to give relevant health information to travellers and to assess travel-related problems occurring during and after travel, with a special focus on tropical diseases. At the end of the course, participants will be able to provide up-to-date information in travel medicine. This includes preventive pre-travel advice, including immunizations and other aspects during travel, appropriate risk assessment and behaviour during travel and management of travel-related diseases based on individual and epidemiological features. This course is supported by WHO, TropNet and the Swiss Society of Tropical and Travel Medicine.
Swiss TPH Strong managers and leaders are needed to ensure sustainable and equitable health systems that can respond to current and future health needs. The MBA in International Health Management programme seeks to create a new generation of managers and leaders, building on their various skills sets and personalities in order to equip them for independent meso- and macro-level leadership positions by maintaining a global perspective and interdisciplinary approach to health. The MBA in International Health Management is taught in a blended-learning format (on-campus 1/4, distance based 3/4). More information about the course structure you will find on the course website.
Swiss TPH Swiss TPH offers this one-week course in collaboration with the International Committee of the Red Cross (ICRC) to give health professionals the information, methods and tools needed to analyse and address health and human rights issues affecting people in detention. The course covers topics such as detainee health, health systems, control of communicable and non-communicable diseases and ethical issues that arise when providing healthcare services to populations in detention. It also provides an overview of the main legal instruments, professional codes and declarations designed to protect the rights of prisoners, detainees and patients. This course is open to participants working in the field of health in detention, nationally or internationally, and uses a multi-disciplinary approach to bring together academics and clinical, public health and legal experts.
"Global health organizations faced immense challenges in 2019. Ebola remains a concern in the Democratic Republic of the Congo, and health authorities across the globe struggled to contain multiple disease outbreaks, including those that could have been easily prevented with vaccines. Amid the challenges, there were also quite a few bright spots, from disease eradication to successful replenishments. Here are some of the biggest global health events of 2019. Which one grabbed your attention?" (Photo: EU Civil Protection and Humanitarian Aid/flickr, CC BY-NC-ND 2.0)
Empfehlungen an die Forschung
In den letzten 25 Jahren setzte sich zunehmend die Erkenntnis durch, Geschlechterzugehörigkeit ist eine entscheidende soziale Determinante von Gesundheit. Diese Erkenntnis spiegelt sich auch in der Vielzahl von gender-transformativen Ansätzen, die seit dem entstanden und darauf ausgerichtet sind, soziale und geschlechtsspezifische Normen zu verändern. Eine umfassende globale Revision und Evaluation dieser Programme, vor allem im Bereich Verhaltensänderungen im Kindes- und Jugendalter wird erstmals im Lancet Global Health präsentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass weitere Forschung zur Verbesserung dieser Ansätze notwendig ist. Wie das Lancet berichtet, fehlt es vor allem an einheitlichen Kriterien und Instrumenten, die in der Lage sind, den Einfluss dieser Programme in Richtung Geschlechtergleichheit adäquat zu messen. Darüber hinaus wird kritisiert, dass sich keines dieser gender-transformativen Programme mit der Bevölkerungsgruppe der LGBT befasst. (Foto: Skopje Marathon 2016: Running for gender equality/ UN Women Europe and Central Asia/flickr, CC BY-NC 2.0)
MMS Bulletin #152, Dezember 2019
Die mittlere Kindheit wird oft als die "vergessenen Jahre" der Entwicklung bezeichnet, da sich die meisten Forschungen auf die Entwicklung in der frühen Kindheit oder auf das Wachstum von Jugendlichen konzentrieren. Sichtbar auch daran, dass ein Mangel an Daten und Informationen über diese Altersgruppe, der 5-9-jährigen, bzw. in mancher Hinsicht bis 15-jährigen besteht. Dieses MMS-Bulletin widmet sich den Hauptthemen dieser Altersgruppe: Von den Konsequenzen der Kindesheirat, über die Überforderung der Eltern bei der Erziehung, über Genitalverstümmelung bis hin zu der Notwendigkeit von verbesserten Hygienemassnahmen bei der Menstruation. Dieses MMS-Bulletin zeigt Lücken, verpasste Chancen und Herausforderungen auf, wie wir diese Altersgruppe für Prävention, Gesundheitsversorgung, Behandlung und Rehabilitation besser erreichen können. (Photo by Alex Radelich on Unsplash)
Der Kampf gegen nicht-übertragbare Krankheiten geht nur schleppend voran
Mehrere UN High-Level Meetings zu nicht-übertragbaren Krankheiten und die Verabschiedung von SDG 3.4 der UN Nachhaltigkeitsziele verdeutlichen die Dringlichkeit, die die internationale Gemeinschaft der Prävention und Reduzierung von nicht-übertragbaren Krankheiten beimisst. Dennoch versagen viele Länder bislang in der Umsetzung der notwendigen Massnahmen zur adäquaten Kontrolle der Erkrankungen. Die Ursachen dafür sind vielfältig und reichen von schwachen Gesundheitssystemen bis hin zu fehlender Verantwortungsübernahme seitens der Regierungen.
Campaigners hail year of key global gatherings and events as vital opportunity to secure ‘bold, accountable commitments and action’
"World leaders, civil society and the private sector are preparing to make 2020 the biggest year yet for the advancement of women’s rights.
A critical civil society perspective on the “Global Action Plan for Healthy Lives and Well-Being for All”
In September 2019, 12 multilateral agencies launched the “Global Action Plan for Healthy Lives and Well-being for All” (GAP) as a joint plan “to better support countries over the next 10 years to accelerate progress towards the health-related Sustainable Development Goals.” At a civil society workshop on “How to advance cooperation and solidarity within and beyond aid” that took place in Kampala on 15-16 November 2019 and concluded with the launch of the “Kampala Initiative”, the GAP case was dealt with by one of the four thematic working groups. In its assessment of the case, the group agreed that various aspects of the GAP, its making and implementation deserve civil society attention, and finally decided to launch a “Watch the GAP” task group in view of providing a critical civil society perspective on the implementation of the Global Action Plan. (Photo: MMI)
Der Klimawandel hat nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch Folgen für die globale Gesundheit. Was genau diese Folgen sind und wie man sie mildern kann, waren die Fragen, die am diesjährigen Swiss TPH-Wintersymposium diskutiert wurden. Experten aus der Wissenschaft, der öffentlicher Verwaltung, internationalen Organisationen und der Privatwirtschaft nahmen vom 5. bis 6. Dezember in Basel am Symposium zum Thema Klimawandel und Gesundheit teil.
Radio SRF besuchte SolidarMed
Die Entwicklungshilfe verändert sich. Neben der klassischen Hilfe, etablieren sich immer mehr auch neue Formen von Hilfe. SolidarMed investierte die letzten Jahre mit der notwendigen Ausdauer in das medizinische Angebot der Gesundheitszentren Chiúres, im Norden Mosambiks. Um davon zu profitieren, müssen die Patient/innen rechtzeitig im Gesundheitszentrum ankommen. Momentan gibt es im ganzen Distrikt jedoch nur eine Ambulanz für die rund 200'000 Menschen. SolidarMed spürt mit der Tuk-Tuk-Ambulanz einer spannenden Lösung nach, die langfristig in Mosambik funktionieren kann. Das Schweizer Radio SRF besuchte uns vor Ort und schaute sich die Idee genauer an. (Foto: SolidarMed)
SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz unterstützt die Kampagne und ruft auf, Hass, Hetze und Diskriminierung gegen Lesben, Schwule und Bisexuelle zu bekämpfen!
Am 9. Februar 2020 stimmen wir über die Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm um die sexuelle Orientierung ab. Es geht darum, dass Lesben, Schwule und Bisexuelle einen Schutz vor Hass, Hetze und Diskriminierung erhalten. Die Erweiterung des Strafartikels gegen Rassendiskriminierung (Art. 261bis StGB und Art. 171c MStG) um das Kriterium «sexuelle Orientierung» wurde im Dezember 2018 von National- und Ständerat beschlossen. Wer heute in der Schweiz zu Hass und Hetze gegen Lesben, Schwule und Bisexuelle als gesamte Gruppe aufruft oder Lesben, Schwule und Bisexuelle diskriminiert, kann dafür nicht belangt werden. Durch die Erweiterung wird es möglich, Hetze gegen Lesben, Schwule und Bisexuelle zu bekämpfen – so wie bereits heute nicht zu Hass aufgrund der Religion oder der Hautfarbe aufgerufen werden darf. (Foto: jana-sabeth-USKsnSIDNIA-unsplash/jazumschutz.ch)
The fight against putting mentally ill people in chains
The Swiss Foundation for World Health (https://www.santemondiale.ch) in collaboration with the World Health Organization (WHO) has awarded the Prize 2019 for an “Outstanding achievement in the field of mental health care” jointly to Mr. Avent Saur and Mr. Wan Marsuan for their effort to free people with mental illness from chains. (Photo: Liberal Democrats/flickr, CC BY-ND 2.0)
Deadline for submission of Proposals: February 28th, 2020, at midnight, CET
ESTHER Switzerland is opening a new Call for Proposals. Via the provided link, on the Column on the right, you can find all relevant documents for the Proposals (full Grant or Start-Up), and the Guidelines.
Abdulqadir Sheikh Nor wurde stark unterernährt von seiner Mutter in das Ernährungszentrum von Swisso Kalmo in Merka gebracht. Seine Familie wohnt in dem kleinen Dorf Bullo-adad im Südwesten der Stadt Merka. (...) Mitarbeiter der Gemeinde, die sich um die Ernährung der Bevölkerung kümmern, sahen bei einem Besuch die unerträgliche Situation, in der die Familie lebte und schickten sie sofort in das Swisso Kalmo Ernährungszentrum in Merka. (...) Nach wie vor leisten die Angestellten im Ambulatorium wichtige Arbeit. Es ist der einzige Ort, wo sich Bewohnerinnen und Bewohner von Merka und Umgebung im Krankheitsfall zu vernünftigen Bedingungen behandeln lassen können. (Foto: Mutter mit ihrem Kind im Ambulatorium von Swisso Kalmo in Merka)
Medienmitteilung
Von 2007 bis 2017 wurden Kindern in 8 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen von der Geburt an bis zum Alter von 5 Jahren im Schnitt 25 Mal Antibiotika verschrieben – das ist 5 Mal mehr als in Ländern mit hohem Einkommen, wo die Verschreibungszahlen ohnehin schon hoch ausfallen. Viele der Medikamente, die ab der Geburt bis zum Alter von 5 Jahren verschrieben werden, sind nicht erforderlich und können Resistenzen verschlimmern. Die Zahl der Antibiotikaverschreibungen für Kleinkinder variiert von 1 pro Jahr für Kinder in Senegal bis zu 12 pro Jahr in Uganda. (Foto: Danielle Powell/Swiss TPH)
Vergessene Westsahara: Menschenrechtspreis für Laila Fakhouri
Der Westsahara-Konflikt ist eine anhaltende Katastrophe für die Bevölkerung der Sahrauis. Seit 1975 herrscht das marokkanische Regime widerrechtlich über diese Menschen und ihre Heimat in Nordwestafrika. terre des hommes schweiz engagiert sich seit vielen Jahren für die private, politische und wirtschaftliche Selbstbestimmung der Sahrauis. Die Entwicklungsorganisation hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass die junge Sahraui, Laila Fakhouri, am heutigen 10. Dezember mit dem Menschenrechtspreis der Stadt Weimar ausgezeichnet wird. (Foto: terre des hommes schweiz)
Medienmitteilung der Swiss Malaria Group
Basel / Genf (4. Dezember 2019) - Die Swiss Malaria Group, das Schweizer Netzwerk für eine Welt ohne Malaria, kommentiert den heute erscheinenden Weltmalariabericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Malaria ist zunehmend eine Krankheit der Armut und der sozialen Ungleichheit. Die Ärmsten und Verwundbarsten leben mit dem höchsten Risiko an einem Mückenstich zu sterben. 2018 gab es weltweit 228 Millionen Malariafälle im Vergleich zu 231 Millionen im 2017. 405‘000 Menschen starben 2018 an Malaria, 416‘000 waren es 2017. Die Sterberate und Fallzahlen gehen somit leicht zurück, der Fortschritt ist jedoch verlangsamt. Weiterhin trifft Malaria Schwangere und Kinder in Afrika am härtesten. (Foto: David O’Dwyer für Swiss Malaria Group)