Medicus Mundi Schweiz feiert 2023 seinen 50. Geburtstag: Voller Stolz, selbstkritisch und zukunftsorientiert.
1973 haben eine Hand voll Schweizer Organisationen der
internationalen Gesundheitszusammenarbeit und das Schweizer Tropeninstitut in
Basel das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz gegründet. Was vor 50 Jahren zunächst
mit dem Zweck ins Leben gerufen wurde, Ärztinnen und Ärzte gemeinsam für ihren
Einsatz in der – wie es damals geheissen hat – 3. Welt vorzubereiten, ist es heute
ein Netzwerk mit rund 50 Mitgliedsorganisationen und wissenschaftlichen
Institutionen. MMS bringt das geballte Wissen dieser Organisationen zusammen,
ermöglicht Wissens- und Lernprozesse, welche die Arbeit zugunsten des Rechts
auf Gesundheit weltweit vorantreibt, und führen den politischen Dialog in der
Schweiz zu Themen der globalen Gesundheit, damit die hiesigen Akteur:innen ihre
Verantwortung wahrnehmen, damit das Recht auf Gesundheit erreicht wird.
Im Jubiläumsjahr werden wir stolz die hohe Relevanz sichtbar machen – wir wären aber nicht MMS, wenn wir den Anlass nicht auch mutig zur selbstkritischen Reflexion nutzen würden. Wir wollen genauer hinschauen, woher wir als Sektor kommen und welche Rolle die Zivilgesellschaft in der internationalen Gesundheitszusammenarbeit heute und in Zukunft spielt.
Die historischen Wurzeln der internationalen Gesundheitszusammenarbeit und globalen Gesundheit sind uns sehr bewusst. Im vergangenen Jahr haben wir einen Round Table zur Dekolonisierung in der internationalen Zusammenarbeit durchgeführt und im Dezember eine aufschlussreiche Ausgabe des MMS Bulletins zum Thema publiziert. Mit einem Bericht wollen wir nun der Frage nachgehen, wohin sich der Sektor bewegt, wie dekolonisierte Zusammenarbeitsmodelle der Zukunft aussehen könnten und wie sich unsere Mitglieder auf diesen Wandel vorbereiten.
Am 2. November 2023 werden wir an unserem Jubiläumssymposium die Ergebnisse auch mit einer breiten Öffentlichkeit diskutieren. Dabei bauen wir auch auf unser internationales Netzwerk Medicus Mundi International, welches dieses Jahr seinen 60. Geburtstag feiert.
Martin Leschhorn Strebel
Netzwerk Medicus Mundi Schweiz
E-Mail
Parlamentarische Initiative «Eine Abtreibung sollte in erster Linie als eine Frage der Gesundheit betrachtet werden und nicht als Strafsache»
"Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrats (RK‑N) ist nicht bereit, den Schwangerschaftsabbruch aus dem Strafrecht zu nehmen. Sie hat sich an ihrer Sitzung vom 2. Februar mit 14 zu 11 Stimmen dagegen ausgesprochen, der parlamentarischen Initiative (22.432) «Eine Abtreibung(1) sollte in erster Linie als eine Frage der Gesundheit betrachtet werden und nicht als Strafsache» Folge zu geben. SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ (SGCH) wertet die mutlose Entscheidung der RK‑N als verpasste Chance. Sie fordert den Nationalrat auf, den Entscheid zu korrigieren."
"Les organisations de santé sexuelle suisses ont déposé mardi une pétition à Berne. Elle demande que la notion d'interruption de grossesse soit sortie du Code pénal pour figurer dans une loi qui met l'accent sur la santé sexuelle. Une manière d'effacer la stigmatisation, selon la directrice de Santé sexuelle Suisse Barbara Berger."
Seit 2012 baut SolidarMed mit Unterstützung der Hilti Foundation Personalhäuser, um attraktive Wohnmöglichkeiten auch an abgelegenen Gesundheitseinrichtungen zu schaffen.
"SolidarMed kann auf ein langes erfolgreiches Bauprojekt von Personalhäusern und neuerdings auch Unterkünften für Studierende im medizinischen Sektor zurückblicken. In vielen ländlichen Gebieten Sambias in der Nähe von Gesundheitseinrichtungen gibt es nur sehr unzureichende oder gar keine Unterkünfte für Fachpersonal. Deshalb ist medizinisches Fachpersonal oder Studierende nicht daran interessiert, in diese Regionen zu ziehen. SolidarMed hat zusammen mit der Hilti Foundation deshalb bereits 2012 angefangen, Häuser zu bauen, um die Attraktivität der ländlichen Gegenden zu erhöhen, Fachpersonal anzulocken und dem Personalmangel im Gesundheitssektor entgegenzuwirken."
Swiss TPH designs and implements health insurance solutions
"Every year, 100 million people are pushed into poverty because they have to pay out of pocket for healthcare. To make sure that people can access health services without financial hardship, many countries have committed to ensuring universal health coverage and social protection. Swiss TPH provides tailor-made support to these countries."
"Sechs Fachleute des Roten Kreuzes rücken für einen ersten Einsatz zur Eindämmung der Cholera nach Malawi aus. Dort wütet die Cholera wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die Ansteckungen haben jüngst rasant zugenommen. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) koordiniert das international besetzte Cholera-Nothilfe-Team, welches dem Malawischen Roten Kreuz zur Seite steht. (...) Aufgabe dieser Teams ist es, die Massnahmen des Malawischen Roten Kreuz (MRCS) zu unterstützen und auszuweiten. Der Fokus liegt darauf, die Strukturen zu stärken, indem Freiwillige geschult werden. Diese errichten in ihren Dörfern Anlaufstellen, wo sie die Triage für Erkrankte vornehmen."
"Vier Regenzeiten sind ausgeblieben. Im Süden von Äthiopien sind Böden und Flussbetten ausgetrocknet. Millionen Tiere sind verendet. Das Rote Kreuz unterstützt die Verletzlichsten mit Bargeld, Wasser und Hygienemassnahmen. (...) Der Süden von Äthiopien ist besonders stark von der anhaltenden Dürre betroffen, die in weiten Teilen Afrikas zur schlimmsten Ernährungskrise seit Jahrzehnten geführt hat. Allein in Äthiopien sind mehr als sieben Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Wetterextreme haben in den vergangenen Jahren zugenommen, der Klimawandel ist hier bittere Realität."
For 30 years, Pharmaciens Sans Frontières Suisse (PSF Switzerland) has been committed to improving access to essential medicines. We help vulnerable populations in Switzerland while developing partnerships with medical structures abroad. In South Sudan, Lebanon, Madagascar and Tanzania PSF Switzerland is involved in development aid projects. If you are a Swiss pharmacist and would like to volunteer in the field or if you just want to know more about our activities, please visit our website or follow us on social networks: - Instagram; - Facebook and - Linkedin (Links see below).
Un nouveau logo permet d’affirmer son identité, son positionnement et ses ambitions. C’est pourquoi AMCA Vaud a décidé, en 2022, de revoir son identité, en collaboration avec son association sœur AMCA au Tessin, pour être en phase avec son développement depuis sa création en 2019.
"Ce changement de nom et de logo a aussi pour objectif de mieux affirmer les synergies et le travail solidaire entre les deux associations qui partagent certains projets, notamment au Nicaragua. Il est ainsi essentiel d’avoir une communication cohérente entre les 2 AMCA, tout en gardant les différenciations nécessaires puisqu’il s’agit de deux associations indépendantes juridiquement. Avec cette identité commune, nous allons pouvoir capitaliser sur nos forces respectives pour développer les projets communs (environ 80% des projets), mieux communiquer avec les plus jeunes générations, et élargir pour notre part le périmètre géographique des donateurs/trices dans toute la Suisse romande." Pour plus d'informations, voir le PDF!
Beim Engagement gegen die HIV/Aids-Pandemie in Simbabwe setzt die Ruedi Lüthy Foundation auf gut ausgebildetes Pflegefachpersonal. Neben Aus- und Weiterbildungskursen in der Hauptstadt Harare sorgt die Schweizer Stiftung auch dafür, dass das Fachwissen in entlegene Regionen des Landes gelangt.
«Nurse at the forefront» lautet das Konzept der Newlands Clinic in Simbabwe. (...) Mit ihrem Fokus auf die Pflegefachpersonen geht die Newlands Clinic in Simbabwes Hauptstadt Harare seit ihrer Eröffnung im Jahr 2004 neue Wege. Als Ruedi Lüthy die Klinik eröffnete, war die Behandlung von HIV/Aids-Betroffenen fast ausschliesslich Ärzt:innen vorbehalten. «Professor Lüthy aber glaubte an uns Pflegefachpersonen und setzte uns an vorderster Front ein», erinnert sich Nicola Willis, eine ehemalige Pflegefachfrau der Newlands Clinic: «Er hat der Welt bewiesen, was alles möglich ist, und die HIV-Behandlung in meinen Augen revolutioniert.»
"Die beiden Forschenden Lorenz Hofer und Mgeni Tambwe versuchen in Tansania die Übertragung der Malaria zu stoppen. Astrid Knoblauch befördert Tuberkulose-Medikamente mit Hilfe von Drohnen in Madagaskar. Dafür verleiht ihnen die R. Geigy-Stiftung den mit CHF 20'000 dotierten 12. R. Geigy-Preis 2022. In Gedenken an den Biologen und Gründer des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH), Rudolf Geigy, verleiht die Stiftung alle zwei Jahre diesen Preis an junge Forschende und Public Health-Spezialisten, die sich durch hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der armutsbezogenen und vernachlässigten Tropenkrankheiten auszeichnen."
"Der Stiftungsrat der R. Geigy-Stiftung wählte Jürg Utzinger, Direktor des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) zum neuen Präsidenten der R. Geigy-Stiftung ab 1. Januar 2023. Er folgt in diesem Amt Marcel Tanner, der die Stiftung während 25 Jahren präsidierte. «Ich freue mich riesig, ab Januar 2023 als Präsident die Geschicke der R. Geigy-Stiftung zu leiten», sagt Jürg Utzinger. «Die R. Geigy-Stiftung entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem strategisch wichtigen Gefäss für das Swiss TPH. Gerade junge Forschende konnten immer wieder von gezielten Anschubfinanzierungen profitieren, um ihr grosses Potenzial zu entfalten.»
"Die Regierungen der beiden Basel haben Eva Herzog, Ständerätin des Kantons Basel-Stadt, als neue Präsidentin für das Kuratorium des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Instituts (Swiss TPH) gewählt. Sie tritt ihr Amt per 1. Januar 2023 an. Das Kuratorium ist das oberste Aufsichts- und Entscheidungsorgan des Swiss TPH. Die Präsidentin bzw. der Präsident wird jeweils von beiden Regierungen gemeinsam gewählt."
«Dekolonialisierung der globalen Gesundheit» ist eine Bewegung, die gegen tief verwurzelte Dominanz- und Machtsysteme internationaler, meist westlicher Organisationen und Institutionen kämpft. Die Kritik macht die koloniale Herkunft der Entwicklungszusammenarbeit sichtbar, die deren Denkweise, Struktur und Praxis bis heute prägt. Während viele Organisationen bereits seit langem ihre Arbeit nicht mehr als «Hilfe», sondern als gleichberechtigte Zusammenarbeit mit Partner:innen im globalen Süden beschreiben, basiert die konkrete Arbeitspraxis noch zu oft auf Machtstrukturen, die Abhängigkeiten festschreiben und die Entfaltung von lokalen Ressourcen verhindern. Die Artikel dieses MMS Bulletin zeigen auf, was es bedeutet, koloniale Strukturen in der internationalen Gesundheitszusammenarbeit hinter sich zu lassen und welche Herausforderungen mit einem solchen Transformationsprozess verbunden sind.
Aufruf von Urs Ruckstuhl, Fachpsychologe für Psychotherapie und Mitverfasser eines offenen Briefes an Behörden und Politik gegen das inhumane Nothilfesystem der Schweiz
Die Situation der abgewiesenen Asylsuchenden in der Schweiz ist unerträglich. Sie ist vergleichbar mit einem abgeriegelten Waggon auf einem Abstellgleis. Die Abgewiesenen sind von der Sozialhilfe ausgeschlossen und leben von der Nothilfe, die das Existenzminimum bei weitem unterläuft und den menschenrechtlichen und humanitären Standards nicht genügt. Das Gesetz erlaubt wenig Spielraum. Eine Gruppe setzt sich für eine Humanisierung der Lebensbedingungen abgewiesener Asylsuchender ein.
"The World Health Organization’s Executive Board is holding its 152nd meeting in Geneva from January 30 to February 7. The Board’s decisions will set most of the agenda to be addressed by WHO during the year, and include health emergencies, progress reports towards Universal Health Coverage, and the state of rehabilitation services, among other things. Despite a cramped agenda, health activists have warned that key problems are being left unaddressed by the Executive Board. These include structural hurdles in the way of achieving Health for All, including the increasing influence of the corporate sector on matters concerning global health. While this affects all of WHO’s fields of work, one of the most hit is nutrition. Tackling malnutrition and hunger has been at the top of the organization’s agenda for decades, but effective action is still missing.
"In the political declaration of the 2019 UN High-Level Meeting (UN HLM) on Universal Health Coverage “Moving Together to Build a Healthier World”, world leaders committed for all people to have access to quality essential health services and quality, safe, effective, affordable, and essential medicines, vaccines, diagnostics, and health technologies, without experiencing financial hardship and without discrimination by 2030. At the time, a number of civil society organizations criticised the political declaration which was considered a weak and unspecific wish-list that would not lead to any substantive change in people’s access to healthcare. Four years later, the World Health Organization and governments prepare for another UN HLM on UHC and a related World Health Assembly resolution. But the reality is dire: we have not “moved together” and the world is certainly not healthier. The COVID-19 pandemic has further weakened health systems and it has revealed the consequences of deep inequities, economic and financial injustice, commercialisation of healthcare, and the lack of solidarity and international action."
"Geneva – The Medicines Patent Pool (MPP) today announces its new strategy 2023-2025 to reduce access inequities, by improving the availability and affordability of health products in low- and middle-income countries (LMICs), to facilitate the development of needed formulations for the most vulnerable, and to support the development of diversified and sustainable manufacturing capacity in LMICs. Today, the fundamental healthcare needs of billions of adults and children are not being met. Adults and children are suffering and dying from treatable conditions because half of the population living in LMICs still cannot access essential medicines and healthcare and millions of people face catastrophic health expenditures that drive them into poverty."
Video de l'événement avec Chappuis François, Flahault Antoine, Londeix Pauline, Martin Jérôme, Beran David, Addeo Alfredo
"L’accès aux médicaments essentiels– un élément fondamental du droit à la santé, reste une problématique en raison de leur prix, de la disponibilité et si les médicaments sont abordables. Pourquoi est-ce un défi global ? Quelle est la situation en Suisse ? Quelles sont les solutions ? A cette occasion, Prof. Antoine Flahault, directeur de l’Institut de santé globale à la Faculté de médecine de l’UNIGE, se chargera de l’ouverture de l’événement."
"The world has lived through an extraordinary global health threat, the COVID-19 pandemic, leading to nearly 20 million deaths, staggering economic losses, a generational decline in human capital, and the first decline in global life expectancy since 1950 (the first year when UN estimates were published). Another major threat, climate change, now has broad scientific, political, and social recognition. The spectre of nuclear confrontation has re-emerged as a serious threat during the ongoing Russian invasion of Ukraine. The three Cs—COVID-19, climate change, and conflict—highlight that the steady global health progress of the past 70 years will not necessarily continue in the next 70 years. But there are many other threats beyond the three Cs that threaten to undermine future global health progress, including rising antimicrobial resistance, increasing obesity, inverted population pyramids, eroding sexual and reproductive rights for women, food insecurity, and fraying multilateralism. How global health advances or retreats will depend crucially on the multiplicity of these threats and how they intersect."
„A clear vision for a wellbeing economy within planetary boundaries that considers international solidarity and social justice will have to guide the development of future health systems." Think piece by Dr. Remco van de Pas.
"The German, and most European health systems are part of an economic system that lacks intrinsic sustainability outcomes, with respect to society, health or ecology. The German health care sector is responsible for 5.2% of the national greenhouse gas emissions.1 51 out of 1,000 patients with diabetes are hospitalised, and this is one of the highest European admission rates for a condition that can be avoided by proper preventive measures in ambulatory care.2 Since 2013, the share of foreign nurses in the German nursing workforce has increased from 5.8% to 11%, and can arguable be regarded as a form of braindrain from the Global South. These examples are interrelated, as will be clarified in this think piece."
Zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Stimmen des «Netzwerk Multilateralismus» fordern aktive Politik der Schweiz im UNO-Sicherheitsrat
"Ab dem 1. Januar 2023 wird die Schweiz für zwei Jahre als nichtständiges Mitglied des UNO-Sicherheitsrates (UNSR) Verantwortung in diesem für internationale Sicherheit und Frieden zuständigen wichtigsten Organ der Vereinten Nationen wahrnehmen. Wir erwarten, dass die Schweiz eine aktive und ambitionierte Politik im Sinn der UNO-Charta beziehungsweise ausgehend von Artikel 54 der Bundesverfassung verfolgt. Als zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Akteur:innen begrüssen wir die vier Prioritäten, die der Bundesrat für den Einsitz der Schweiz im Sicherheitsrat festgelegt hat, sowie das Bekenntnis, dass die Menschenrechte mit allen diesen Prioritäten eng verknüpft sind. Denn die Einsitznahme im UNSR darf aus unserer Sicht nicht einfach aus Prestigegründen erfolgen. Die Schweiz soll klare Akzente setzen, und nicht unter Verweis auf die Neutralität passiv oder vage bleiben."
Viele Bürgerliche liebäugeln mit Einsparungen. Dabei ignorieren sie die Interessen vieler: der Bedürftigen, der Schweiz – und diejenigen ihrer Wählerbasis.
"Verschiedene Mittel erlauben es der Schweiz, sich in der Welt zu positionieren: Handelsbeziehungen, Diplomatie, Entwicklungszusammenarbeit. Letztere wird im Parlament oft kontrovers diskutiert – zu häufig aber nur als Kostenfaktor in den Budgetdebatten. Dabei geht gern vergessen, was die Entwicklungszusammenarbeit leistet. Das Engagement für die globale Entwicklung stärkt die internationale Reputation der Schweiz und wird regelmässig von der OECD und anderen Experten mit guten Noten gewürdigt. Denn: Mit sorgfältig durchgeführten Entwicklungsprojekten rettet die Schweiz Leben und schafft Perspektiven für Menschen in Armut. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur internationalen Stabilität und Sicherheit."
Aktuell sind 135 Länder in Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa kritisch verschuldet.
"Die Zahl der kritisch verschuldeten Länder im Globalen Süden ist vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie von einem vorher bereits hohen Niveau noch einmal leicht angestiegen: auf 135 von 148 untersuchten Staaten. Das sind drei Länder mehr im Vergleich zur Prognose aus dem letzten Jahr. Zudem wurde die bereits kritische Situation einer größeren Anzahl von Ländern weiter zementiert. 97 der 135 Staaten befinden sich in besonders kritischen Kategorien, 13 Prozent mehr als im letzten Schuldenreport prognostiziert. Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung hat sich vor allem im Globalen Süden nicht erfüllt. Im Unterschied zu den Vorkrisenjahren ist die Verschuldung im öffentlichen Sektor überproportional angestiegen."
Auf dem Papier hat die Schweiz in den letzten zehn Jahren die Unterstützungsleistungen an Entwicklungs- und Schwellenländer für den Klimaschutz mehr als verdreifacht. In Wirklichkeit ist der Beitrag des Bundes aber nicht wesentlich gewachsen.
"Die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan sind nur ein Beispiel: Die Auswirkungen der Klimaerwärmung werden Jahr für Jahr stärker und sichtbarer. Die ärmsten Länder und die verletzlichsten Bevölkerungsgruppen trifft es oft besonders schwer. Sie haben die grösste Not, sich an das veränderte Klima anpassen zu können, sei es ihre Küste vor Stürmen und Fluten zu schützen oder ihre Landwirtschaft auf Hitze und Trockenheit einzustellen. (...) Der globale Norden ist nicht nur für die Klimakrise verantwortlich, er verfügt auch über die meisten finanziellen Mittel, sowohl zur Bekämpfung des Klimawandels (‘Mitigation’) wie auch für die Anpassung an das veränderte Klima (‘Adaptation’)."
Bericht in der SAEZ von Andréa Rajman zum MMS Symposium 2022
"Die Welt und die globale Gesundheit stehen vor einer vielschichtigen Krise, die durch den Klimawandel, Pandemien und Konflikte verursacht wird. Diese Ereignisse haben Auswirkungen auf die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen. Das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz organisierte kürzlich ein Symposium zu diesem Thema." Quelle: Artikel in der Schweizerischen Ärztezeitung 49/50, 7. Dezember 2022."
Grace Nambatya Kyeyune uses modern technology and clinical trials to help validate the efficacy and safety of products based on traditional medicine.
"Grace Nambatya Kyeyune is a natural-products research scientist and director of research at the Natural Chemotherapeutics Research Institute (NCRI) in Kampala, which is a part of the Ugandan Ministry of Health that is dedicated to evaluating traditional medicines. She graduated with a bachelor’s degree in chemistry from Makerere University in Kampala in 1984, and then joined the NCRI as a scientific officer in the chemistry division. But it was a bout of eczema, and a failed herbal treatment for it, that motivated her to dive deeper into medicinal chemistry, earning a master’s in 1989 and then a PhD in 1993 at Loughborough University, UK. There, she learnt methods for extracting drugs from herbs and identifying their mode of action in humans. Now, she is one of the leading natural-products researchers in Uganda, overseeing the evaluation of medicinal plants for treatment efficacy and safety at the NCRI."
"The World Health Organization (WHO)’s ‘zero-draft’ of a pandemic treaty proposes that 20% of pandemic-related products – vaccines, diagnostics, personal protective equipment and therapeutics – should be allocated to the global body, which will then ensure their equitable distribution. The draft, which has been seen by Health Policy Watch, was sent to the WHO’s 194 member states this week, officially opening the door for negotiations on how the world should behave in future pandemics."
The treaty has the potential to “make a tremendous difference for the next pandemic”, says Suerie Moon, a researcher who studies global health policy at the Geneva Graduate Institute in Switzerland
"The World Health Organization (WHO) last week published a draft of the first legally binding treaty intended to ensure vaccines, drugs and diagnostics are shared more equitably around the world during the next pandemic, avoiding the deep divides seen during the COVID-19 pandemic. Researchers say that the document is an ambitious effort to address searing inequities that occurred during the pandemic, but that it doesn’t do enough to force countries to share scarce resources or punish those that don’t comply. “It has more heart and brain than I expected,” says Kelley Lee, scientific co-director at the Pacific Institute on Pathogens, Pandemics and Society in Burnaby, Canada. “But it still has insufficient teeth and an insufficient spine to ensure that we’ll definitely have a better response next time.“
A series of periodic briefings on the state of global reforms for pandemic preparedness and response.
"Welcome to the inaugural issue of the Governing Pandemics Snapshot, a publication aiming to provide a concise, periodic overview on the state of efforts to strengthen global pandemic preparedness and response (PPR). This first issue looks back at 2022 and forward to 2023, examining three topics that will recur with each issue: negotiations towards a Pandemic Treaty (or instrument), amendment of the International Health Regulations; and Financing of PPR. Each issue will also cover a rotating special topic, and we begin here with Pathogen- and Benefit-Sharing (PBS). More frequent updates are available on our timeline at GoverningPandemics.org. Feedback is welcome at globalhealth@graduateinstitute.ch, and keep an eye out for our next issue in mid-2023."
Von Chris Collins, Annette H. Sohn, Chris Beyrer, Mike T. Isbell, Quarraisha Abdool Karim und Allan Maleche.
Bislang hat der globale Dialog über die PPR (Pandemic Preparedness and Response) die entscheidende Rolle, die etablierte, krankheitsspezifische Programme bei nationalen und regionalen COVID-19-Maßnahmen gespielt haben, und das Potenzial dieser Programme, in Zukunft zu einer stärkeren PPR beizutragen, weitgehend außer Acht gelassen. Letzte Woche haben wir (Chris Collins et al.) in der Zeitschrift PloS Global Public Health einen Übersichtsartikel veröffentlicht, der viele Schnittpunkte zwischen der HIV-Bekämpfung und den Kernprioritäten einer stärkeren PPR aufzeigt. Die Zukunft der "globalen Gesundheit" wird im Laufe dieses Jahres bei den Dialogen der G7, der G20 und bei hochrangigen Treffen der Vereinten Nationen auf dem Tisch liegen. Die politischen Entscheidungsträger sollten vermeiden, neue Silos in der globalen Gesundheit zu bilden und stattdessen in bestehende Programme investieren, die die Gesundheitssysteme bereits inklusiver und widerstandsfähiger machen (darunter Programme des Globalen Fonds, PEPFAR, UNAIDS etc.).
Medienmitteilung
"Die COVID-19-Pandemie hat Schwachstellen in den globalen Gesundheitsnetzwerken der Welt aufgezeigt. Ein globaler One-Health-Ansatz ist entscheidend für die Prävention, Überwachung und Bewältigung künftiger Gesundheitskrisen. Zu diesem Schluss kommen die Autoren einer vierteiligen Serie, die gestern in The Lancet veröffentlicht wurde. Das Swiss TPH mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich One Health hat zu dieser Serie beigetragen. In der Lancet-Serie zu One Health und globaler Gesundheitssicherheit fordern die Autoren verstärkte Investitionen in den One Health-Ansatz, insbesondere in Massnahmen zur Prävention und Vorbereitung auf Gesundheitskrisen. Hierfür werden weltweit jährlich Milliarden von US-Dollar benötigt – ein kleiner Bruchteil der Kosten für die Bewältigung der COVID-19-Pandemie. Jakob Zinsstag, Leiter der Einheit Human and Animal Health am Swiss TPH und Hauptautor des ersten Artikels der Serie sagte: «Es gibt klare Belege für die Vorteile in Form von geretteten Menschen- und Tierleben und finanziellen Einsparungen durch eine enge Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheit an der Schnittstelle zwischen Mensch, Tier und Umwelt.»
To build trust and maximise the public benefits of health data, Transform Health calls upon Member States to commit to the development of a global health data governance regulatory framework
"At the end of January, the WHO Executive Board is meeting to decide the agenda of the World Health Assembly and any resolutions to be considered. It is crucial that the pressing issue of health data governance is tabled and that a resolution to develop a global framework is on the agenda for the 76th World Health Assembly in May 2023. Health data has emerged as an essential tool for strengthening health systems and responding to future health challenges. However, national, regional and global rules to govern the collection and use of data have not kept pace with the growing potential for data to support better health and well-being, or the potential harms arising from data misuse. To harness the potential, and manage the risks, of health data sharing within and across borders, countries must work together to develop a set of common regulatory standards for the governance of health data."
Dieser Blog ist Teil einer Reihe von Aufsätzen, die von jungen Menschen zum Thema "Health futures: digital first health systems for and with young people" verfasst wurden. Die in diesem Blog geäußerten Ansichten sind die der Autorin und nicht die der Lancet and Financial Times Commission on Governing Health Futures 2030: Growing up in a digital world.
Die Digitalisierung hat nachweislich einen grundlegenden Wandel in den Gesundheitssystemen ausgelöst. Der digitale Wandel vergrößert jedoch die digitale Kluft und verschärft die bestehenden gesundheitlichen und sozialen Ungleichheiten. So berichtet die GSMA, dass 81 % der Menschen in den Industrieländern das Internet nutzen, während es in den Entwicklungsländern 40 % und in den am wenigsten entwickelten Ländern 15 % sind. Es ist von entscheidender Bedeutung, den Grad der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, die lokale Dynamik, die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten und andere Faktoren zu berücksichtigen. Wir müssen die Gesundheitsbedürfnisse unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen verstehen, um maßgeschneiderte digitale Lösungen zu entwickeln. Als digitale Generation spielen vor allem junge Menschen eine entscheidende Rolle bei der Umgestaltung der Gesundheitssysteme. Sie gelten als wichtige Akteure und sollten in allen Phasen der Konzeption, Umsetzung und Steuerung in digitale Gesundheitsstrategien einbezogen werden.
With the research results from Pakistan and Bangladesh, the four-country study of the Swiss Red Cross in Asia has come to a complete.
"Over the past three years, the Swiss Red Cross has applied a unified research framework in four countries in Asia (Laos, Nepal, Pakistan and Bangladesh) to do a qualitative study on the community perceptions of facilitators and barriers to maternal and child health. In the previous newsletters the results from Laos and Nepal have been introduced. Today’s edition focusses on the findings from Pakistan and Bangladesh, who have completed their studies in December 2022 and January 2023 respectively."
"António Guterres said that the practice of genital cutting, prevalent in some cultures for more than a thousand years, causes lifelong damage to both the physical and mental health of women and girls. It is one of the most vicious manifestations of the patriarchy that permeates our world”, he added. With more than four million girls at risk this year alone from the pernicious act of gender-based violence, urgent investment together with action is needed, so the world can reach the Sustainable Development Goals (SDGs) target of eliminating female genital mutilation by 2030, the UN chief said."
DAR ES SALAAM, 1 February 2023 - "Ministers and representatives from twelve African countries have committed themselves, and laid out their plans, to end AIDS in children by 2030. International partners have set out how they would support countries in delivering on those plans, which were issued at the first ministerial meeting of the Global Alliance to end AIDS in children. The meeting hosted by the United Republic of Tanzania, marks a step up in action to ensure that all children with HIV have access to life saving treatment and that mothers living with HIV have babies free from HIV. The Alliance will work to drive progress over the next seven years, to ensure that the 2030 target is met. Currently, around the world, a child dies from AIDS related causes every five minutes. Only half (52%) of children living with HIV are on life-saving treatment, far behind adults of whom three quarters (76%) are receiving antiretrovirals."
"It is easy to become despondent about global cancer. Feb 4 marks World Cancer Day, and renewed calls to “close the cancer care gap”. But the worldwide inequities in cancer care and control are deeply rooted. The facts are stark. Childhood cancer survival rates, for example, are more than 80% in high-income countries versus 20% in low-income countries. These disparities arise from huge differences across cancer prevention and care—in exposure to risk factors, in availability of public health programmes, and in access to diagnostics and treatments—compounded by growing cancer incidence. High-quality cancer services, including radiotherapy, complex surgeries, and novel treatments demand huge developments in infrastructure, workforce, education, and training, at potentially dizzying costs. Delivering them in countries with weak health systems is a daunting task. But there are pragmatic steps that can be taken."
"The WHO’s report Health literacy development for the prevention and control of non-communicable diseases (NCDs) delivers practical what-to-do how-to-do guidance for health literacy development to build, at scale, contextually-relevant public health actions to reduce inequity and the burden of NCDs on individuals, health systems and economies. The key premise for health literacy development is that people’s health awareness and behaviours are linked to lifelong experiences and social practices, which may be multilayered, hidden and beyond their control. Meaningful community engagement, local ownership and locally driven actions are needed to identify health literacy strengths, challenges and preferences to build locally fit-for-purpose and implementable actions."
Application deadline: 10th March 2023
The Swiss Malaria Group (SMG) is a multi-stakeholder network of Switzerland-based organizations actively involved in the global fight against malaria. To run the secretariat of the SMG and to take care of its wide range of activities we are looking for an: Executive Secretary, 40% - Place of work: Basel (flexible). The tasks include: • Strategic planning and further development of SMG together with the SMG members, • Organisational management (including finances and personnel management), • Advocacy work, public relations, and networking, • Leading projects and organizing events, • Knowledge management. Further information: Martin Leschhorn, Director Medicus Mundi Switzerland, 061 383 18 14. Applications should be sent by mail to Martin Leschhorn Strebel, Director Medicus Mundi Switzerland, mleschhorn@medicusmundi.ch, by 10th March 2023.
Graduate Institute - Global Health Centre "The war in Ukraine has sparked a new kind of global health crisis. Inside Ukraine, the health impacts of the war are wide-ranging and severe, with the approaching winter raising the spectre of massive additional suffering, illness and death. At the same time, the ripple effects are being felt globally, with the rupture in food and fuel exports from the region creating serious food and energy insecurity for people in many countries. Governments that have funded the majority of global health initiatives have allocated significant resources to Ukraine, raising the question of how long and at what level financing for both will be sustained. (...) How do these converging phenomena affect the present and future of global health?"
medico international "Die neue rechtsextreme Regierung Israels präsentiert derzeit ihre Regierungspläne. Wir diskutieren über die Auswirkungen, welche diese auf die palästinensische Bevölkerung in Israel und in den besetzten Gebieten haben. Bereits seit 1948 erschwert oder verwehrt die Israelische Regierung das Grundrecht auf Zugang zu medizinischerVersorgung für die palästinensische Bevölkerung. Die medico-Partnerorganisation Physicians for Human Rights Israel (PHRI) leistet seit der Intifada 1988 medizinische Hilfe vor Ort sowie politische Lobbyarbeit in Israel undinternational. (...) Im Gespräch mit medico international schweiz informiert Lee Caspi (PHRI) anhand konkreter Beispiele aus Gaza, der Westbank und Israel über die Verwehrung des Grundrechts auf Gesundheit für Palästinenser*innen. Gemeinsam diskutieren wir Perspektiven für eine solidarische Gesundheitsversorgung. Die Veranstaltung findet in Englisch und Deutsch statt mit simultaner Übersetzung."
Swiss TPH The Diploma of Advanced Studies in “Health Care and Management: From Research to Implementation” (DAS HCM) course provides international participants with the core competencies for understanding and reacting to health challenges at a world-leading institute in global and public health. Participants acquire a range of skills and knowledge needed to work as a public health professional in resource-constrained settings. With a focus on practical application and interactive training, multinational participants benefit from engaging with experts from various fields and with a diverse student body to advance their position in the health sector. - The DAS HCM can either be conducted full-time over 14 weeks or in a modular way over 2 – 3 years by doing a Certificate of Advanced Studies in “Health Research and Interventions” (CAS HRI) and a Certificate of Advanced Studies in “Health Systems and Management” (CAS HSM) and the final oral exam of the DAS HCM. The DAS HCM also serves as the core course for those who wish to pursue a Master of Advanced Studies International Health (MAS IH).
Swiss TPH "Tuberculosis (TB) remains one of the world’s deadliest diseases. Despite being a preventable and curable disease, 1.5 million people die from TB each year. To re-awake public awareness, spark the global response and drive policy change, Swiss TPH organizes a symposium in spring 2023 dedicated to TB research. Topics will include: - State of the TB pandemic - Latest on basic and applied science - Health system issues - The poverty connection - How decision makers can support progress.
Medicus Mundi Switzerland In countries around the world, sexual and reproductive rights are under pressure and the right to self-determination especially of women is threatened. In some regions, religious fundamentalists are even mobilising against sexual and reproductive rights. Moreover, there is a movement in various political milieus to question LGBTQIA+ communities and women's rights, including the right to abortion. This calls into question fundamental human rights that are central to ensuring sexual and reproductive health.