Weltweit leben etwa 38 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, der die Krankheit Aids verursachen kann. Seit dem Beginn der Pandemie im Jahr 1981 sind 36,3 Millionen Menschen an den Folgen von Aids gestorben. Diskriminierung, Ungleichheit und Missachtung der Menschenrechte gehören zu den Versäumnissen, die dazu geführt haben, dass HIV zu einer globalen Gesundheitskrise wurde und bis heute eine ist.

Am heutigen Welt-Aids-Tag 2021 weist UNAIDS auf die dringende Notwendigkeit hin, die Ungleichheiten zu beseitigen, die HIV/Aids und andere Pandemien in der Welt verursachen. Aktuell verschärft Covid-19 die Ungleichheiten und die Unterbrechung von Dienstleistungen, wodurch das Leben vieler Menschen mit HIV zusätzlich erschwert wird. Ohne ein entschlossenes Vorgehen gegen Ungleichheiten läuft die Welt Gefahr, die Ziele zur die Beendigung von Aids bis 2030 zu verfehlen.

In dieser Folge spricht Carine Weiss mit Carolyn Gomes über das Thema des heutigen Welt-Aids-Tages "END INEQUALITIES. END AIDS. END PANDEMICS." Wir sprechen darüber, wie Ungleichheiten entstehen und wie sie die HIV-Pandemie vorantreiben sowie über die entscheidende Rolle, die Gemeinschaften und Aktivist*innen bei der Aids-Bekämpfung auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene gespielt haben und weiterhin spielen.

J. Carolyn Gomes
J. Carolyn Gomes ist seit 2017 Mitglied der „Developing Country NGO Delegation“ beim Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria (GF) und seit Juni 2021 auch Vorstandsmitglied. Sie hat sich als Menschenrechtsaktivistin einen Namen gemacht.

Dr. Gomes ist seit 1980 Ärztin und arbeitete in Trinidad und Jamaika in der öffentlichen und privaten Gesundheitsversorgung. Sie war Mitglied des Vorstands der Paediatric Association of Jamaica und bis 2002 als Kinderärztin in eigener Praxis tätig. Danach gab sie ihre Praxis auf, um sich in Vollzeit für Menschenrechtsfragen einzusetzen. Von 2002 bis 2013 war Dr. Gomes geschäftsführende Direktorin von Jamaicans For Justice (JFJ), einer gemeinnützigen Aktionsgruppe für Bürgerrechte, die sie 1999 mitgründete. Die Aktionsgruppe wuchs zu einer regional, national und international anerkannten Organisation heran, die sich gegen staatlichen Rechtsmissbrauch einsetzt und gesetzliche und andere Bestimmungen zum Schutz der Rechte überprüft.

Ihr Einsatz für die Menschenrechte wurde 2008 von den Vereinten Nationen anerkannt und 2009 wurde sie mit dem Order of Jamaica (der dritthöchsten Auszeichnung des Landes) ausgezeichnet. Von 2014 bis 2018 war sie als Geschäftsführerin der Caribbean Vulnerable Communities Coalition tätig. In dieser Funktion und als Sprecherin der Organisation trug sie dazu bei, die strategische Ausrichtung und Vision der Organisation mit zu bestimmen sowie politische Analysen, Lobbyarbeit und die Mobilisierung von Ressourcen voranzutreiben, um die Ausweitung von Dienstleistungen für gefährdete Gemeinschaften zu unterstützen und Kapazitäten im regionalen Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure aufzubauen. Derzeit ist sie als unabhängige Beraterin und Sonderbeauftragte für eine Reihe von NGOs in der Karibik tätig.

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