Weltweit sind 1 Milliarde Menschen von Behinderungen betroffen, von denen 80 % in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen leben. Die Datenlage ist dürftig, hat sich aber in den letzten Jahren stark verbessert. Dennoch haben Menschen mit Behinderungen keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung, sind häufiger arm und werden häufiger diskriminiert. Sie haben oft einen höheren Bedarf an Gesundheitsversorgung, aber auch mehr Schwierigkeiten beim Zugang zu den entsprechenden Diensten. Eine systematische Datenerhebung und -analyse ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigten Zugang zu allen Diensten haben. "Nichts für uns ohne uns!" ist in der Forschung genauso wichtig wie in anderen Phasen der Projektentwicklung.

In dieser Folge spricht Carine Weiss mit Hannah Kuper über die derzeitigen Lücken in der Datenerhebung und Forschung zum Thema Behinderung sowie über den Nachweis des Zusammenhangs zwischen Gesundheit und Behinderung. Wir sprechen über COVID-19-Mortalität und Behinderung sowie über den Zusammenhang zwischen Armut, Behinderung und negativen Gesundheitsfolgen. Wir sprechen auch darüber, warum Hannah sich in diesem Arbeitsbereich engagiert und wie das International Centre for Evidence in Disability entstanden ist.

Transcript of the Podcast Season on Disability Inclusive Development - Episode 1

Hannah Kuper
Hannah Kuper ist Direktorin des International Centre for Evidence in Disability, einer Forschungsgruppe an der London School of Hygiene and Tropcial Medicine (LSHTM), die sich für die globale Ausweitung der Forschungs- und Lehrtätigkeit des LSHTM in der inklusiven Entwicklungszusammenarbeit einsetzt. Sie ist ausserdem Co-Forschungsleiterin des von der FCDO finanzierten PENDA-Zuschusses, der eine Wirkungsevaluierung von inklusiven Entwicklungsprogrammen für Menschen mit Behinderungen in ressourcenarmen Gebieten durchführen wird.

Ihr Hauptforschungsinteresse gilt dem Thema Behinderung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Zugang zur Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderungen und der Messung der Wirksamkeit von Entwicklungsmassnahmen. Sie ist Mitbegründerin der Missing Billion Initiative, die sich darauf konzentriert, den Zugang zur Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderungen weltweit zu verbessern, indem sie mit Regierungen, Geldgebern, Gesundheitssystemen und Menschen mit Behinderungen zusammenarbeitet.

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