September 2021
Zu lange wurden psychische Störungen von den Gesundheitssystemen weitgehend übersehen. Und dies, obwohl psychische Störungen bei Frauen und Männern unabhängig von ihrem Status oder ihren Lebensbedingungen auftreten können. Wenn Menschen mit psychischen Störungen nicht die Behandlung und Versorgung erhalten, die sie benötigen, laufen sie Gefahr, aus der Gesellschaft ausgegrenzt zu werden; viele rutschen in Armut und Obdachlosigkeit ab. Laut einer kürzlich durchgeführten WHO-Studie hat die Covid-19-Pandemie in 93 % der Länder weltweit wichtige psychosoziale Dienste unterbrochen oder zum Erliegen gebracht. Mit der Covid-19-Epidemie hat sich das Risiko für Millionen von Menschen, vor allem für Frauen erhöht, von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen zu sein, die nicht nur körperliche, sondern auch psychische Spuren hinterlässt. Diese Ausgabe des MMS-Bulletins beleuchtet die Folgen der Covid-19-Epidemie für die psychische Gesundheit, verpasste Chancen und die Notwendigkeit, in die psychische Gesundheit zu investieren.