Dezember 2022
«Dekolonialisierung der globalen Gesundheit» ist eine Bewegung, die gegen tief verwurzelte Dominanz- und Machtsysteme internationaler, meist westlicher Organisationen und Institutionen kämpft. Die Kritik macht die koloniale Herkunft der Entwicklungszusammenarbeit sichtbar, die deren Denkweise, Struktur und Praxis bis heute prägt. Während viele Organisationen bereits seit langem ihre Arbeit nicht mehr als «Hilfe», sondern als gleichberechtigte Zusammenarbeit mit Partner:innen im globalen Süden beschreiben, basiert die konkrete Arbeitspraxis noch zu oft auf Machtstrukturen, die Abhängigkeiten festschreiben und die Entfaltung von lokalen Ressourcen verhindern. Die Artikel dieses MMS Bulletin zeigen auf, was es bedeutet, koloniale Strukturen in der internationalen Gesundheitszusammenarbeit hinter sich zu lassen und welche Herausforderungen mit einem solchen Transformationsprozess verbunden sind.