Von Christian Auer
Ende der 1940iger Jahre starben in der Schweiz pro 100'000 Einwohner jedes Jahr rund 50 Personen an Tuberkulose. Heute sind es pro Jahr noch rund 0.2 pro 100'000 Personen. In Lesotho dagegen ist diese Zahl rund tausendmal höher; im Jahr 2021 verstarben dort 234 Menschen pro 100'000 Einwohner an Tuberkulose. Wie kann das sein? Solchen und anderen Fragen im Kampf um die Eindämmung der Tuberkulose (TB) widmet sich das hybride «TB-Symposium», das vom 21. bis 22. März 2023 am Swiss TPH (Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institute) stattfinden wird. Mehr dazu am Ende des Artikels. Im Folgenden präsentieren wir globale Fakten zu TB und einige TB-Zahlen der Schweiz.
Im Jahr 2021 entwickelten weltweit ca. 450'000 Menschen multi-resistente TB (die beiden wichtigsten Medikamente wirken nicht mehr). Nur rund ein Drittel von ihnen erhielt eine angemessene Behandlung.
Die folgende Grafik zeigt, dass rund drei Viertel der in der Schweiz an TB-Erkrankten im Ausland geboren wurden.
Welche Schritte sind zu tun, um Tuberkulose zu besiegen? Wie oben ersichtlich, muss deutlich mehr Geld in die Forschung und die eigentliche TB-Bekämpfung fliessen. In der Forschung sind dabei öffentlich-private Partnerschaften wichtig. Dies ist vor allem entscheidend, um die Pharmaindustrie zu mobilisieren. Solch eine Partnerschaft hat vor einigen Jahren zur Herstellung des neuen TB-Medikament Pretonamid geführt.
Entscheidend ist auch die Bekämpfung von Armut und damit einhergehend die Bekämpfung von Mangelernährung und des weltweiten Hungers. Dies sind grundlegende Faktoren, wollen wir die Tuberkulose eindämmen – und sie sind nicht nur in Bezug auf TB essentiell. Um dies zu erreichen, müssen entsprechende politische Ziele endlich umgesetzt werden:
Entscheidende Faktoren um die Tuberkulose zu besiegen: Bekämpfung von Armut, Mangelernährung und des weltweiten Hungers.
Das oben erwähnte, vom 21-22. März 2023 am Swiss TPH stattfindende TB-Symposium wird u. a. folgende Themen diskutieren: